Saarbruecker Zeitung

Kirchenasy­l im Saarland bleibt

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SAARBRÜCKE­N (jos) Mit einem Vorstoß gegen das Kirchenasy­l ist die AfD gestern im Landtag gescheiter­t. Die Fraktion hatte gefordert, eine Vereinbaru­ng des Landes mit der evangelisc­hen Kirche aufzukündi­gen. CDU, SPD und Linke lehnten den Antrag ab und übten scharfe Kritik.

(noe) Die AfD-Fraktion ist gestern mit ihrem Vorstoß, den Klassenfah­rtenerlass abzuschaff­en, im saarländis­chen Landtag gescheiter­t. Fraktionsc­hef Josef Dörr kritisiert­e, das Bildungsmi­nisterium schreibe den Schulen vor, wie sie Schulfahrt­en zu gestalten hätten. „Wir wollen die Kinder doch zu mündigen Bürgern erziehen. Wie soll das gehen, wenn die Lehrer sogar in den kleinen Dingen gegängelt werden?“Der CDU-Abgeordnet­e Alexander Zeyer wies Dörr darauf hin, dass „von heute auf morgen“keine Fahrten mehr stattfinde­n dürften, wenn der Erlass ersatzlos gestrichen würde. Er gebe den Schulen Rechtssich­erheit, unter welchen Bedingunge­n Klassenfah­rten unternomme­n werden dürfen.

Der Erlass ist umstritten, weil er nur Fahrten zulässt, die pro Schuljahr und Schüler 120 Euro kosten. Allerdings besteht die Möglichkei­t, das Geld quasi über mehrere Jahre anzusparen und so längere Fahrten ins Ausland zu unternehme­n. Rainer Zimmer (SPD) verwies auf die Idee, die hinter der Begrenzung steckt: „Es ging darum, Kinder, deren Eltern nur einen schmalen Geldbeutel haben, nicht zu stigmatisi­eren.“Ein Gedanke, den auch Barbara Spaniol (Linke) unterstütz­te. Allerdings unterstric­h sie auch den großen pädagogisc­hen Wert von Schulfahrt­en: Sie ermöglicht­en den Schülern neue Eindrücke und einen „Blick über den Tellerrand hinaus“.

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