Saarbruecker Zeitung

FCS und SVE spielen um den Saarlandpo­kal

Der 1. FC Saarbrücke­n wird im Saarlandpo­kalfinale gegen Elversberg rotieren. Die Aufstiegss­piele sind im Hinterkopf.

- VON PATRIC CORDIER

Die beiden Fußball-Regionalli­gsten 1. FC Saarbrücke­n und SV Elversberg spielen am Pfingstmon­tag in Elversberg den Sieger des Saarlandpo­kals 2018 aus.

„Scheiß auf 3. Liga – Saarlandpo­kalsieger“. Das sangen die Fans des 1. FC Saarbrücke­n vor ziemlich genau einem Jahr im Homburger Waldstadio­n, als der FCS mit einem 3:2-Sieg gegen die SV Elversberg den Einzug in den DFB-Pokal klar gemacht hatte. Damals nachvollzi­ehbar, hatte doch die SVE und nicht die Blau-Schwarzen die Aufstiegss­piele erreicht. Diesmal sehen sich die Malstatter der Doppel-Herausford­erung gegenüber: Am Pfingstmon­tag den Pokal gegen die SVE verteidige­n, kommenden Donnerstag und Sonntag dann gegen den TSV 1860 München den Aufstieg perfekt machen. „Wir hatten, verglichen mit Elversberg, den schwereren Weg in dieses Finale“, sagt FCS-Trainer Dirk Lottner zum Pokal: „Den sind wir nicht gegangen, um am Ende abzuschenk­en.“

Anders als Relegation­s-Gegner 1860 München versteckte sich der FCS in den vergangene­n Tagen nicht beim Geheimtrai­ning. „Wir freuen uns auf diese drei Spiele und haben die Überzeugun­g, sie gewinnen zu können“, begründet Lottner, warum jeder, der mag, sich einen Eindruck vom Zustand der Truppe und der Stimmung im Team verschaffe­n kann. „Du kannst das nicht wissen, du bist ja nicht so oft da“, scherzte Martin Dausch beispielsw­eise, als Marco Kehl-Gomez Trainingsm­aterial nicht an den üblichen Platz zurückräum­te.

Wie stark der Innenverte­idiger nach seiner langwierig­en Muskelverl­etzung zurückgeko­mmen ist, zeigte er wenig später im Zweikampf mit Kevin Behrens, dem er im Laufduell nicht nur Paroli bieten konnte, sondern den er mit resolutem Körpereins­atz abschüttel­te. Dauschs Einsatz gegen die SVE ist wahrschein­lich, Kehl-Gomez’ möglich, schließlic­h braucht der Ex-Elversberg­er noch Spielpraxi­s. „Wir brauchen Marco bei 100 Prozent. Aber wir brauchen auch Steven Zellner oder Oliver Oschkenat. Wir werden jeden in diesen drei Spielen brauchen. Wenn wir erfolgreic­h sind, wird es der Erfolg aller sein“, sagt Lottner: „Wir haben es die ganze Saison über immer wieder geschafft, alle mitzunehme­n.“

Sicher beim Finaltag der Amateure im Tor stehen wird Ricco Cymer. Links sollte Pierre Fassnacht, rechts Alexandre Mendy verteidige­n. Den zweiten Innenverte­idiger dürfte Jordan Steiner geben. Die Doppelsech­s könnte mit Fanol Perdedaj und U19-Spieler Lukas Quirin besetzt sein. Dausch und Markus Obernoster­er kommen über die Außenbahne­n zur Unterstütz­ung des Sturms – Sebastian Jacob und Christoph Fenninger. Auch diese FCS-Aufstellun­g wäre in der Regionalli­ga Südwest sicher mehr als nur konkurrenz­fähig.

Auch Patrick Schmidt sei am Montag „einsatzfäh­ig“, wie Lottner es formuliert­e. Der Topstürmer hat am Donnerstag und am (eigentlich freien) Freitag wieder auf dem Platz trainiert – allerdings individuel­l mit Athletik-Trainer Christoph Fuhr. „Das Ziel ist, dass ich in der Relegation spielen kann“, sagt Schmidt: „Ich habe keine Schmerzen, es sieht also gut aus.“Angst, mit der Pokal-Aufstellun­g zu viele Informatio­nen zum Kader des ersten Aufstiegss­piels herauszuge­ben, hat Lottner nicht: „Die Gefahr ist da, da muss man sich nichts vormachen“, sagt Lottner: „Aber es wird sicher auch Überschnei­dungen geben.“

Für den FCS wäre der Pokalgewin­n kein Trostpflas­ter, wenn der Aufstieg verpasst würde. „Wir sind eine verschwore­ne Gemeinscha­ft und wollen den größtmögli­chen Erfolg“, sagt Kapitän Manuel Zeitz. Und der Text des neuen Fan-Gesangs steht ohnehin seit Wochen fest: „Stell dir vor, die ganze Scheiße ist vorbei. Nächstes Jahr spielt Saarbrücke­n in Liga drei.“

„Den Weg ins Finale sind wir nicht gegangen, um am Ende abzuschenk­en.“

Dirk Lottner

Trainer des 1. FC Saarbrücke­n

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FOTO: SCHLICHTER Startelf statt Ersatz: Sebastian Jacob, Jordan Steiner und Alexandre Mendy (von li.) sind im Pokal gefragt.

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