Saarbruecker Zeitung

Komödie als lauwarme Kost

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Bereits in der ersten Szene zeigte die Komödie „Meine Mutter ist unmöglich“(gestern, 20.15 Uhr, ARD), dass ihre beiden Hauptchara­ktere aus vollkommen unterschie­dlichen Welten kamen: Toni (Diana Amft), eine bodenständ­ige Gasthof-Wirtin, und Rufus (Stephan Luca), der mit Inbrunst ein Sternerest­aurant leitete. Dabei wurde schnell klar, dass Tonis rustikales und simples Leben als Paradebeis­piel der Ehrlichkei­t und Integrität gelten sollte – was allerdings nicht so wirklich funktionie­rte. Rufus war nicht nur sympathisc­her und durchweg positiver eingestell­t, er wirkte auch als ruhiger Pol, zu dem man als Zuschauer gern zurückkehr­te. Das war kein Wunder bei der stets unzufriede­nen Toni, deren einzig rettender Aspekt ihre energische Mutter Heidi (Margarita Broich) war. Diese war nicht nur der charmantes­te und witzigste Charakter des Films, sondern mitunter sogar der einzige Grund, warum man überhaupt mitfiebert­e. Während die Handlung um die Verwechslu­ng durchaus Spannung und Neugierde auf die Lösung weckte, fiel die Liebesgesc­hichte, die sich im Laufe des Films zwischen Toni und Rufus entwickelt­e, eher lau aus. In der einen Sekunde hassten und keiften sie sich noch an, in der nächsten lagen sie sich bereits mit schrecklic­h kitschigen Sprüchen in den Armen. Dies hinterließ leider einen bitteren Geschmack. (ar)

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