Saarbruecker Zeitung

Kohler nimmt den Rekord ins Visier

Die SV Elversberg sieht sich im Endspiel im eigenen Stadion als Außenseite­r.

- VON HEIKO LEHMANN

Ein St. Ingberter kann am Pfingstmon­tag saarländis­cher Rekord-Pokalsiege­r werden. Dazu muss allerdings sein Team, die Sportverei­nigung Elversberg, den favorisier­ten Ligakonkur­renten und Regionalli­ga-Meister 1. FC Saarbrücke­n schlagen. Vier Mal hat Lukas Kohler den Saarlandpo­kal bereits gewonnen. Genau so oft wie Torhüter Enver Marina, der aktuell beim Oberligist­en FV Diefflen das Tor hütet. Kohler wird am Montag (17 Uhr) an der Kaiserlind­e wie gewohnt als rechter Außenverte­idiger auflaufen.

„Fünf Pokalsiege wären natürlich eine tolle Sache. Und wenn ich dann Rekordhalt­er wäre, sage ich natürlich auch nicht Nein“, sagt der 30-Jährige. Bereits im Vorjahr hätte Kohler den fünften Pokalsieg perfekt machen können, doch die SVE verlor das Finale gegen den 1. FC Saarbrücke­n mit 2:3.

Damals musste die SVE drei Tage später in den Aufstiegss­pielen zur 3. Liga antreten und schonte deshalb fast alle Stammspiel­er. Dennoch wurde es am Ende ein ganz enges Spiel. In diesem Jahr sind die Rollen vertauscht. Der 1. FC Saarbrücke­n

muss drei Tage später ins erste Aufstiegss­piel gegen 1860 München – für die SVE ist es das letzte Saisonspie­l. „Es ist eine ganz andere Situation, wenn so kurz nach dem Pokalfinal­e noch zwei extrem wichtige Spiele sind. Die Stammspiel­er schauen von außen zu, und es spielen viele Ersatzspie­ler“, sagt Kohler, der allerdings genau weiß, dass alle Saarbrücke­r, die auf dem Platz stehen, Vollgas geben werden.

„Ich habe das ja im vergangene­n Jahr erlebt. Es stehen eben nur andere Spieler auf dem Platz. Aber jeder, der spielt, will mit aller Macht gewinnen“, sagt der Außenverte­idiger, der in der kommenden Saison genauso für die SVE spielen wird wie Kapitän Leandro Grech.

Der Argentinie­r hat seinen Vertrag jüngst um ein Jahr verlängert und könnte, wie schon unter Beweis gestellt, ein Spielentsc­heider gegen den FCS werden. In der vergangene­n Saison riss Grech das Ruder mit einer donnernden Kabinenans­prache während der Halbzeitpa­use rum, die SVE gewann nach Rückstand noch mit 2:1. Beim 2:2 in dieser Saison erzielte Grech mit einem Volleyschu­ss aus 20 Metern einen Treffer und sorgte für einen Punktgewin­n. „Ich will gegen den FCS immer mehr als 100 Prozent geben. Diese Spiele möchte ich gewinnen. Es ist ein Derby und zudem das Pokalendsp­iel. Da muss die Einstellun­g stimmen“, sagt der 37-jährige Kapitän.

Personell kann Trainer Roland Seitz fast aus dem Vollen schöpfen. Nur Moritz Göttel und Benno Mohr fallen aus. „Wir spielen zwar zu Hause, aber ich weiß nicht, ob es ein Vorteil ist. Der FCS hat mehr Fans im Stadion, und zudem haben die Saarbrücke­r in dieser Saison schon gezeigt, dass sie auch mit der B-Elf in der Liga Spiele gewinnen können. Einen Vorteil für uns kann ich nirgends erkennen“, sagt Seitz.

Der 53-Jährige hat als Trainer von Eintracht Trier bereits vier Mal den Landespoka­l gewonnen. „Ich weiß, wie Pokal geht“, sagt Seitz und zwinkert mit einem Auge. Als Co-Trainer zu Trierer Zeiten hatte Seitz die Pokal-Legende Rudi Thömmes an seiner Seite. Den 49-Jährigen würde er auch gerne als zweiten Co-Trainer nach Elversberg lotsen. Allerdings hat Thömmes in Trier noch einen Vertrag. „Ich bin ein positiver Mensch und gehe davon aus, dass das klappt“, sagte Seitz am Freitag.

Produktion dieser Seite:

Kai Klankert, Mark Weishaupt

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FOTO: SCHLICHTER Lukas Kohler kann zum fünften Mal den Saarlandpo­kal gewinnen.

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