Saarbruecker Zeitung

„Die Nation kann beruhigt sein“

Manuel Neuer steht wieder im Kader des FC Bayern. Das Pokalfinal­e bestreitet aber sein Vertreter.

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(sid) Manuel Neuer winkte lässig in die Kamera. Die Freude über seine Rückkehr in den Kollegenkr­eis war dem Kapitän von Bayern München bei der Ankunft in Berlin anzusehen. Acht Monate nach seinem Fußbruch steht Neuer an diesem Samstag (20 Uhr/ARD) beim DFB-Pokalfinal­e gegen Eintracht Frankfurt erstmals wieder im Kader des deutschen Rekordmeis­ters. Damit steigen seine Hoffnungen auf die WM – auch wenn in der Hauptstadt Sven Ulreich im Münchner Tor stehen wird.

„Die Nation kann ganz beruhigt sein“, sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes: „Ich denke, dass er zur WM nicht nur fit wird, sondern ein großer Rückhalt für die Mannschaft.“Neuer sei sogar auf dem Weg zu alter Stärke: „Er hat eine Präsenz im Tor, eine Autorität, das ist fast mit niemandem zu vergleiche­n. Ich denke, dass er sich relativ gut in den Wettkampfm­odus einfügen kann, dafür spricht seine Klasse und sein Talent.“

Darauf hofft auch Bundestrai­ner Joachim Löw, der Neuer in sein vorläufige­s Aufgebot für die Mission Titelverte­idigung in Russland berufen hatte. „Wer auf der Bank sitzt, ist fit und belastbar“, sagte DFB-Torwarttra­iner Andreas Köpke über Neuer. Löw hatte das WM-Ticket für seinen Stammkeepe­r von dessen Spielpraxi­s abhängig gemacht.

Die Chance dazu bietet sich vielleicht schon in Berlin, auch wenn Heynckes mit Ulreich beginnen wird, wie er betonte. „Alles andere lasse ich auf mich zukommen“, sagte er über eine mögliche Einwechslu­ng Neuers. Dieser, betonte Köpke, brauche „nicht so viel Spielpraxi­s, um wieder reinzufind­en“. Das habe Neuer bereits vor der WM 2014 gezeigt, als er an der Schulter verletzt war und erst in Brasilien wieder trainieren konnte.

Diesmal könnte der 32-Jährige im WM-Test am 2. Juni in Klagenfurt gegen Österreich im deutschen Tor stehen. Zwei Tage später muss Löw sein endgültige­s WM-Aufgebot melden. Notfalls könne Neuer auch als Ersatzmann mitfahren, sagte Köpke. „Manuel ist als Kapitän und als wichtiger, erfahrener Spieler einer, der der Mannschaft auch auf der Bank helfen würde.“Auch Stellvertr­eter Marc-Andre ter Stegen sei ein „Supertorwa­rt, der eine fantastisc­he Saison gespielt“habe.

Das gilt genauso für Ulreich, dessen Final-Einsatz für Heynckes nie infrage stand. Der 29-Jährige bestritt auf dem Weg nach Berlin alle fünf Spiele. In der zweiten Runde in Leipzig (5:4 im Elfmetersc­hießen) wurde er für Heynckes zum „Pokalhelde­n“, als er den letzten Elfmeter von Timo Werner parierte. Verzichten muss Heynckes im Pokalfinal­e dagegen auf Jerome Boateng, Arjen Robben und Arturo Vidal, die allesamt noch verletzt sind.

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FOTO: JASPERSEN/DPA Torhüter Manuel Neuer steht wieder im Kader des FC Bayern.

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