Saarbruecker Zeitung

Mit Software oder Hammer

Wer seinen Computer oder Mobilgerät­e verkaufen oder entsorgen möchte, sollte die Daten darauf vorher löschen. Aber ein einfaches Verschiebe­n der Daten in den Papierkorb oder das Formatiere­n der Datenträge­r reicht nicht aus.

- (dpa) Sensible Daten wie Fotos, Dokumente oder Nutzungsda­ten gehen niemanden etwas an außer den Besitzer. Wer sich endgültig von einem Rechner oder Smartphone trennt, darf deshalb nicht blauäugig sein, sondern muss seine Daten endgültig löschen. Um auf e

Halbleiter­basierte Speicher (SSDs) funktionie­ren anders. Hier bleiben beim einfachen Überschrei­ben möglicherw­eise Datenreste in einem vom Nutzer nicht erreichbar­en Bereich. Bei SSDs sollten Nutzer daher den Befehl „Secure Erase“(„sicher Löschen“) anwenden. Dieser versetzt die Speicherbl­öcke der SSD wieder in den Werkszusta­nd, und eine Wiederhers­tellung der Daten ist nicht möglich. „Das kann aber manchmal ganz schön komplizier­t sein“, sagt Labs. Einfacher, aber nicht so sicher sei es, die Daten zu löschen und die SSD komplett zu überschrei­ben. Die Datenreste ließen sich dann nur noch durch das Auslöten der Speicherch­ips rekonstrui­eren.

Viktor Schröder empfiehlt zum Überschrei­ben der Daten etwa die zum Privatgebr­auch kostenlose­n Programme „Eraser“oder „Dban“und meint: „Mehrmalige­s Überschrei­ben sorgt im Gegensatz zum einmaligen Überschrei­ben für eine sichere Löschung der Daten.“Eine hundertpro­zentige Garantie, dass die Daten unter keinen Umständen wiederherg­estellt werden können, gebe es aber nur mit einer physikalis­chen Zerstörung des Datenträge­rs.

Gleiches gilt im Prinzip auch für Smartphone­s und Tablets. Speichert das Gerät die Daten verschlüss­elt – was bei fast allen aktuellere­n Smartphone­s und Tablets der Fall ist – reicht es, das Gerät auf den Werkszusta­nd zurückzuse­tzen, um den internen Speicher sicher zu löschen. „In jedem Fall sollte man davor aber alle Daten löschen und eingericht­ete Konten auf dem Gerät deaktivier­en beziehungs­weise sich abmelden“, rät Schröder. Wer zusätzlich noch eine SD-Karte nutzt, kann diese mit Hilfe der oben genannten Programme am Rechner überschrei­ben.

Viele Firmen zerstören Datenträge­r vor der Entsorgung standardmä­ßig. Darauf sollten Besitzer sich nicht verlassen: „Deponien haben zwar einen Vernichtun­gsauftrag – aber man weiß ja nie.“Wer einen Datenträge­r dennoch zerstören möchte, sollte dabei vorsichtig sein, rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informatio­nstechnik (BSI). Denn einige Festplatte­nherstelle­r verwenden Glasscheib­en. Wichtig: Damit die Daten auf SSD-Speicher oder USBSticks nicht mehr lesbar sind, muss jeder einzelne Speicherch­ip darin beschädigt werden.

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Foto: Koark/dpa
Die sicherste Lösung zum löschen von Daten ist der Hammer. Aber auch Programme helfen dabei. Foto: Koark/dpa

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