Saarbruecker Zeitung

Verschiebe­n heißt nicht weg sein

- Kurt Schwan, St. Ingbert

Der neue MP zeigt erneut Visionen seiner Rettungsst­rategie für das Saarland auf: ein Verschiebe­bahnhof für die kommunalen Schulden. Sie sind zwar nicht weg – aber jetzt hat sie ein anderer! Toll. Die Millionen Schulden werden „vergesells­chaftet“auf höherer Ebene. Aber die Ursachen bleiben unreparier­t! Das Konzept: Alle Bürger sollen für die Misswirtsc­haft der Mehrzahl aller Kommunen und die nicht vorhandene Reformbere­itschaft der Landesregi­erung herhalten.

Die Bürger der Städte und Gemeinden, die einigermaß­en verantwort­ungsvoll mit ihren Finanzen umgegangen sind, sollen sich an der Zeche der überschuld­eten Kommunen beteiligen. Wo ist die politische Bereitscha­ft, die Landkreise als Kostentrei­ber und Steuervers­enkungsein­richtungen abzuschaff­en? Wo bleibt die Gebiets- und Verwaltung­sreform zur Reduzierun­g der Anzahl der Gemeinden auf 25 bis 30? Das ist das Problem. Es wären bis zu 30 Millionen Euro jedes Jahr an kommunalen Verwaltung­skosten einzuspare­n. Solange die Landespoli­tik der schamlosen Selbstbedi­enung der Politiker in der Struktur der sechs Landkreise und 52 Kommunen nicht per Gesetz Einhalt gebietet, sollen wir mit solchen „tollen“Ideen beruhigt werden. Für wie dumm halten die uns? Die Vielzahl der gewählten Personen will den Zugriff auf die Kasse der Steuerzahl­er behalten.

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