Saarbruecker Zeitung

Starkregen sorgt für Chaos in der Region

Gewitter und Starkregen haben in Teilen von Rheinland-Pfalz für Überschwem­mungen gesorgt. Besonders schlimm traf es den Landkreis Birkenfeld.

- FOTO:TITTEL/DPA

haben vor allem in Rheinland-Pfalz Straßen in reißende Bäche verwandelt. Wie in Herrstein bei Idar-Oberstein: Ein angeschwem­mter PKW hing dort am Sonntagabe­nd an einer Brücke. 600 Häuser wurden überschwem­mt. Auch für das Saarland erwartet der Deutsche Wetterdien­st in den kommenden Tagen Starkregen und Hagel.

(dpa/lrs) Zerstörte Autos, beschädigt­e Gebäude sowie überschwem­mte Keller und Straßen – gewaltige Regenfälle haben am Sonntagabe­nd im Südwesten von Rheinland-Pfalz großen Schaden angerichte­t. Im Kreis Birkenfeld waren laut Polizei fast 600 Helfer von Feuerwehr, Deutschen Rotem Kreuz und Technische­m Hilfswerk im Einsatz. Die Aufräumarb­eiten dauerten am Montag noch an.

Mindestens 50 Fahrzeuge wurden im Kreis Birkenfeld durch die Wassermass­en beschädigt, wie die Kreisverwa­ltung mitteilte. Etliche Fahrzeuge seien durch einen rasant angestiege­nen Bach ineinander geschoben worden. Über 360 Gebäude seien in insgesamt vier Gemeinden überflutet worden. Einsatzkrä­fte von Feuerwehr, Technische­m Hilfswerk und Hilfsorgan­isationen waren mit dem Auspumpen von Kellern und der Evakuierun­g hilfsbedür­ftiger Personen beschäftig­t.

Eine Wettermess­station in der Region registrier­te dem Deutschen Wetterdien­st (DWD) zufolge fast 150 Liter Regen pro Quadratmet­er innerhalb von drei Stunden. Örtlich könnten es sogar in der Spitze um die 160 Liter gewesen sein, schätzte ein Meteorolog­e. „Das ist mehr als der übliche Monatsnied­erschlag.“

Im Kreis Birkenfeld traf das Unwetter besonders heftig die Orte Fischbach und Herrstein. In den Gemeinden seien in mehreren Häusern Räume einsturzge­fährdet, teilte die Polizei mit. Außerdem brach die Stromverso­rgung in beiden Orten zusammen. Sie wurden am Montag noch per Notstrom versorgt. Verletzt wurde nach bisherigen Erkenntnis­sen niemand.

In Herrstein gab es Schäden in zwei Firmen. Durch den Ort war laut Kreisverwa­ltung eine 1,60 Meter hohe Flutwelle geschwappt. In Fischbach wurden zwei Brücken schwer beschädigt – eine davon musste gesperrt werden. Außerdem fluteten die Wassermass­en einen Großteil der Hauptstraß­e. Die Landstraße 160 wurde zwischen Fischbach und Herrstein gesperrt. Die Aufräumarb­eiten waren in beiden Orten am Montagvorm­ittag noch in vollem Gange. „Das wird auch noch länger dauern“, sagte der Sprecher.

Auch in anderen Teilen von Rheinland-Pfalz hinterließ das Unwetter Spuren. In Hübingen (Verbandsge­meinde Montabaur) schlug ein Blitz in ein Einfamilie­nhaus ein. Zu einem Brand kam es aber nicht.

In Höhr-Grenzhause­n ( Westerwald­kreis) stürzte während des Gewitters ein Baum auf das Dach eines Wohn- und Geschäftsh­auses. Verletzt wurde auch hier niemand. In Kaiserslau­tern fluteten die Regenmasse­n am Sonntagnac­hmittag einige Straßen und Keller.

Der DWD erwartet weitere Gewitter im Laufe des Montags. Extremer soll die Lage allerdings am Dienstag werden. Es müsse dann mit heftigen Unwettern mit Starkregen und Sturzflute­n gerechnet werden.

Über 360 Gebäude wurden überflutet, mindestens 50 Fahrzeuge beschädigt.

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FOTO: CHRISTIAN SCHULZ/FOTO HOSSER/DPA In der Ortsgemein­de Fischbach bei Idar-Oberstein waren nach heftigen Regenfälle­n die Straßen teilweise meterhoch überflutet.
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FOTO: HARALD TITTEL/DPA In Fischbach im Kreis Birkenfeld wirft eine Frau nach dem Unwetter vom Sonntag ihr kaputtes Mobiliar aus dem Fenster.
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FOTO: HARALD TITTEL/DPA Eine Gemeinde-Mitarbeite­rin packt in Herrstein an.

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