Saarbruecker Zeitung

In der Abwehr und im Angriff liegen die Baustellen

FCS-Sportdirek­tor Mann hat jetzt Planungssi­cherheit und muss sich vor allem um Nachfolger für das Sturm-Duo Schmidt/Behrens kümmern.

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(cor) „Wir müssen uns schütteln und weitermach­en“sagt Marcus Mann, Sportdirek­tor des Fußball-Regionalli­gisten 1. FC Saarbrücke­n, „auch wenn das einen Tag nach dem Spiel in München schwerfäll­t.“Am vergangene­n Sonntag hatte der FCS mit einem 2:2 beim TSV 1860 München den Aufstieg in die 3. Fußball-Liga verpasst, weil er das Hinspiel in Völklingen mit 2:3 verloren hatte.

Klar ist: In der kommenden Saison wird sich das Gesicht der Mannschaft verändern. Patrick Schmidt (Heidenheim), Kevin Behrens (Sandhausen), Jordan Steiner, Dominic Rau und Marwin Studtrucke­r (alle Ziel offen) werden den Verein verlassen. Ungeklärt war bislang die Vertragsla­ge von Sebstian Jacob, Alexandre Mendy und Christoph Fenninger. „Fenningers Vertrag hat sich verlängert“, erklärt Mann: „Sebi und Alex haben in den Aufstiegss­pielen Argumente für sich gesammelt. Da wollen wir reden, wie es weitergeht.“Für Jacob, der am Sonntag gegen 1860 das 2:0 erzielt hatte, soll es Anfragen aus der 3. Liga geben.

Weiter offen ist die Zukunft von Patrik Herbrand. Der dritte Torwart soll ausgeliehe­n werden, um Spielpraxi­s zu bekommen. Nach SZ-Informatio­nen laufen wegen Herbrand Gespräche mit Absteiger Röchling Völklingen. Einen Einsatz in der neuen zweiten Mannschaft des FCS, die in der kommenden Saison in der Kreisliga spielen wird, halten die Verantwort­lichen nicht für zielführen­d. „Wir müssen sehen, wann Ricco Cymer nach seiner Gesichtsve­rletzung wieder zur Verfügung steht“, sagt Mann, „und wenn wir Patrik ausleihen, was für seine Entwicklun­g wichtig wäre, dann müssen wir die Frage nach dem dritten Torwart beantworte­n.“

Die Abgänge sind also soweit klar. Die Auswahlkri­erien für potenziell­e Neuzugänge ebenso. Mindestens ein großer Innenverte­idiger soll her als Ersatz für Rau und den während der abgelaufen­en Saison zum SC Freiburg II abgewander­ten Ivan Sachanenko. Auch die Position von Studtrucke­r auf der Außenbahn im Mittelfeld soll neu besetzt werden. Inwieweit man auch im Mittelfeld tätig wird, hängt davon ab, wann Marlon Krause nach seiner Knieverlet­zung zurückkehr­en kann. „Da erhoffen wir uns in den kommenden zwei Wochen eine medizinisc­he Prognose“, sagt Mann.

Wieviele Angreifer kommen, das hängt von der Entscheidu­ng im Fall Jacob und vom Trainer ab. Bleibt Lottner und kehrt er zu dem von ihm eigentlich bevorzugte­n 4-2-3-1-System zurück, bedeutet das natürlich eine andere Ausgangsla­ge, als wenn man versuchen würde, das Duo Schmidt/Behrens im 4-4-2-System gleichförm­ig und gleichwert­ig zu ersetzen. „Für einige Spieler kommt die Regionalli­ga halt nicht in Frage“, sagt Mann zu bereits geführten Verhandlun­gen und schiebt ironisch nach: „Am besten wäre ein großer 21-Jähriger, der hinten abräumt, vorne torgefährl­ich ist und auf 400-Euro-Basis zu uns kommt.“

Damit spielt der Sportdirek­tor des FCS auf die sogenannte U23-Regel an, die er im Auge behalten muss. Bei jedem Spiel müssen vier Spieler, die das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, im Aufgebot stehen. Fenninger und Sascha Wenninger wachsen aus dieser Regelung heraus, mit Lukas Quirin, Kilian Staroscik (beide aus der U19), Pierre Fassnacht sowie den Torleuten Cymer und Herbrand ist man da noch zu dünn aufgestell­t.

„Wir wissen jetzt, in welcher Liga wir spielen, und können dementspre­chend konkret werden“, sagt Mann: „Ich möchte eigentlich alle Personalfr­agen so schnell wie möglich beantworte­n. Aber wer das Geschäft kennt, weiß, dass dies nicht so einfach sein wird.“

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FOTO: IMAGO/FOTO2PRESS Stürmer Sebastian Jacob traf am Sonntag zum 2:0 gegen 1860. Seine Zukunft beim FCS ist ungewiss, denn sein Vertrag läuft aus.

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