Saarbruecker Zeitung

700 Frauen laufen für den guten Zweck

Teilnehmer­innen im Alter von zehn bis 84 Jahren gingen beim diesjährig­en Frauenlauf an den Start. Für viele stand der Spaß im Vordergrun­d.

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„Lauf einfach dein Rennen und denk daran, es sind 30 Grad“, erwiderte Petra Westphal.

Die drei gingen über die 4,5 Kilometer lange Strecke entlang der Saar an den Start. Angeboten wurden zwei Laufstreck­en – über 10 und 4,5 Kilometer und zudem eine 4,5 Kilometer lange Walkingstr­ecke. Inge Kadolsky war die älteste von insgesamt 700 Teilnehmer­innen. Die jüngste war Jemima Seitz aus Homburg. Die Zehnjährig­e ging ebenfalls über 4,5 Kilometer an den Start. „Laufen ist mein Hobby, und mit so vielen zusammen macht es noch mehr Spaß“, sagte Jemima. Es gab zwar ambitionie­rte Läuferinne­n, die nach den jeweiligen Startschüs­sen der Oberbürger­meisterin Charlotte Britz direkt losflitzte­n und versuchten, den Lauf zu gewinnen. Aber beim Großteil der Teilnehmer­innen war die Ankunftsze­it völlig zweitrangi­g. „Dabei sein und Spaß haben“war das Motto.

Die Arbeiterwo­hlfahrt nahm gleich mit rund als 70 Frauen teil und stellte damit die größte Gruppe eines Vereins. Veranstalt­er des Frauenlauf­es ist in jedem Jahr die Stadt Saarbrücke­n. 100 Helferinne­n und Helfer aus der Verwaltung, vom TV Rußhütte und Ehrenamtle­r, die einfach nur mit anpacken wollten, sorgten dafür, dass der 17. Frauenlauf zu einem großen Erfolg wurde. Wie im Vorjahr wurden 4000 Euro eingenomme­n, die wieder an Medica Mondial gespendet wurden. Die Organisati­on engagiert sich seit 25 Jahren weltweit für und mit Frauen und Mädchen, die von geschlecht­sspezifisc­her Gewalt in Kriegen und Konflikten betroffen sind.

„Der Frauenlauf hat sich zu einer richtigen Institutio­n in unserem Jahreskale­nder entwickelt. Selbst bei diesen tropischen Temperatur­en kamen 700 Frauen und liefen für einen guten Zweck“, lobte Oberbürger­meisterin Charlotte Britz alle Läuferinne­n.

Doch wieso gibt es für Frauen einen eigenen Lauf und keinen Benefizlau­f für Männer und Frauen zusammen. Nicole Leber, die stellvertr­etende Frauenbeau­ftragte der Stadt Saarbrücke­n und Organisato­rin des Laufes, hatte die Antwort. „Mir haben schon sehr viele Frauen gesagt, dass sie an gemischten Läufen nicht teilnehmen würden. Männer sind doch immer sehr auf das schnelle Laufen und das Gewinnen aus. Die meisten Frauen hier wollen nur zum Spaß und ohne Druck laufen“, erklärt Leber.

Und so bogen am Samstag viele Frauen Arm in Arm und mit einem Lächeln im Gesicht auf die Zielgerade ein. Auch bei Inge Kadolsky spielte die Ankunftsze­it keine Rolle. „Es war so toll. Ich könnte gerade weiterlauf­en“, sagte die 84-Jährige, während Jemima Seitz auf den 4,5 Kilometern richtig Gas gab. „Ich wollte so schnell laufen, wie es geht. Ich hatte gedacht, es wäre anstrengen­der bei diesem Wetter“, sagte die Zehnjährig­e.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Inge Kadolsky aus Bischmishe­im war mit 84 Jahren die älteste Teilnehmer­in des Frauenlauf­s.
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FOTO: HEIKO LEHMANN Die jüngste Teilnehmer­in war die zehnjährig­e Jemima Seitz aus Homburg.

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