Rätselhaft, verfremdet, humorvoll
Die Galerie Neuheisel zeigt die Werke zweier junger saarländischer Künstler.
nicht von allein erklären. Da sitzt mal ein neptunähnlicher Teufel auf der Schulter eines jungen Mannes, dann wird ein Soldat mit Kühen in einem nächtlichen Wald abgebildet oder ein weiblicher Akt wird wie zerrissen dargestellt. Die Figuren sind immer sehr real, die Zusammenhänge sind es dagegen nicht. Dazu setzt Rubin 195, der bereits als Graffiti-Künstler eine Wand in der Völklinger Hütte gestalten konnte, verschiedene Zeichen und Symbole in seine Werke, wie einen roten Kreis, einen blauen Sichelmond oder einen grünen Stern, die sich wiederholen. Dass Rubin 195 auch Humor besitzt, wird in dem Gemälde „Das blaue Pferd“deutlich. Denn hier malt er einen Herrn in Unterhosen, der sehr an den älteren Picasso erinnert, neben zwei großen blauen Hunden.
Dennis Di Biases Gemälde sind dagegen abstrahierter, unwirklicher, und das auch in der Darstellung. Er zeigt auf mehreren Gemälden schemenhafte Figuren in nebulösen Räumen mit rätselhaften Treppen. Alles ist etwas verschwommen, Details werden ausgespart, in einigen Gemälden scheinen sich die Figuren in ihrer Umgebung aufzulösen. Dennis Di Biase bevorzugt eine abstrahierte Darstellungsweise. Auffällig ist auch, dass er sich farblich fast komplett reduziert auf Rot- und Brauntöne. So erinnern seine Gemälde an Sequenzen aus Träumen, etwas rätselhaft, aber voller Emotionen. Ergänzt wird die Ausstellung von kleinen Tusche- und Bleistiftzeichnungen der beiden Künstler.
„contra stare“mit Werken von Dennis Di Biase & Rubin 195 in der Galerie Neuheisel, Johannisstraße 3A, läuft bis zum 2. Juni. Geöffnet ist dienstags von 10 bis 16 Uhr, donnerstags von 13 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 13 Uhr. Weitere Infos im Internet. https://www.galerie-neuheisel.de/