Saarbruecker Zeitung

Erneut Schäden nach Unwetter im Saarland

Starke Gewitter haben am Samstag im Saarland Schäden verursacht. Aus Sicherheit­sgründen mussten mehrere Veranstalt­ungen abgesagt werden. Noch heftiger erwischte es RheinlandP­falz.

- FOTO: ROLF RUPPENTHAL

Das Wetter im Saarland bleibt extrem: Wie hier in Saarwellin­gen-Reisbach hatten am Wochenende abermals zahlreiche Saarländer mit Starkregen und den Folgen zu kämpfen. Allein am Samstag registrier­te die Polizei landesweit 140 Notrufe.

(SZ/dpa) Überflutet­e Straßen und Wiesen, vollgelauf­ene Keller, umgestürzt­e Bäume und hochgedrüc­kte Gullydecke­l – das ist die Bilanz eines Unwetters mit Blitz und Donner am Samstag im Saarland. Vielerorts kam es zu Verkehrsbe­hinderunge­n. Die Polizei registrier­te landesweit 140 Notrufe. Verletzt wurde nach Angaben der Einsatzkrä­fte niemand.

Am heftigsten traf es den Saarwellin­ger Ortsteil Reisbach im Landkreis Saarlouis. Eine Schlammlaw­ine hatte dort die Eiweilerst­raße überspült und für Schäden gesorgt. Feuerwehr und Technische­s Hilfswerk (THW) waren im Einsatz. Zudem packten viele Anwohner an.

Aufgrund der Regenfälle mussten Feste und Open-Air-Aufführung­en abgesagt werden. In Wadgassen traf es das Klassik-Open-Air. In Saarbrücke­n fiel aus Sicherheit­sgründen am Samstag das Osthafenfe­st ins Wasser. In Mandelbach­tal war die Premiere des Bühnenstüc­ks „Das kleine Gespenst“auf der Naturbühne Gräfinthal betroffen. Die Feuerwehr musste rund 200 Besucher evakuieren.

Im Kreis St. Wendel gab es ebenfalls Beeinträch­tigungen. So musste unter anderem die Bundesstra­ße 269 zwischen Sotzweiler und Thalexweil­er zeitweise gesperrt werden. In Hasborn-Dautweiler lief Regenwasse­r durch das Dach ins Innere der Kulturhall­e. In Remmesweil­er drang das Wasser ins Dorfgemein­schaftshau­s ein. Außerdem wurde in Gonnesweil­er ein Jugendzelt­lager evakuiert.

Im Kreis Neunkirche­n waren die Menschen vor allem in Spiesen-Elversberg vom Unwetter betroffen. Laut Feuerwehr gab es innerhalb von zwei Minuten vier Blitzeinsc­hläge. Einer der Blitze traf das Feuerwehrg­erätehaus und legte die Elektronik lahm. Ein weiterer fuhr in Elversberg in der Neunkirche­r Straße in einen Kamin und beschädigt­e neben dem Kamin die Elektro-Anlage des Hauses. Die zwei anderen Blitze schlugen in Spiesen ein. Die Folgen: ein Dachstuhlb­rand in der Richard-Wagner-Straße und ein Schmorbran­d in Dachgebälk und Isolierung in der Kirchenall­ee.

Auch über Rheinland-Pfalz sind am Samstag Unwetter hinweggezo­gen. In Mainz und Bingen lösten Starkregen und Sturmböen Einsätze der Rettungskr­äfte aus. Hier standen ebenfalls viele Keller unter Wasser.

Besonders heftig erwischte es die Eifel. Innerhalb weniger Stunden fielen bis zu 80 Liter Regen auf den Quadratmet­er, teilte der Deutsche Wetterdien­st (DWD) mit. Östlich von Bitburg waren es sogar 120 Liter.

In Dudeldorf und Badem im Landkreis Bitburg-Prüm musste zeitweise Katastroph­enalarm ausgelöst werden. Durch Dudeldorf wälzte sich eine Flutwelle. Ein Auto wurde gegen eine Hauswand gedrückt, andere Fahrzeuge liefen voll. In einigen Orten des Kreises fiel das Telefonnet­z aus. Zudem war der Bahnverkeh­r eingeschrä­nkt. Darüber hinaus war wegen eines Erdrutschs die Autobahn 60 bei Badem vorübergeh­end gesperrt.

Rund 900 Hilfskräft­e waren im Einsatz. Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD) machte sich am Sonntag ein Bild von den Schäden.

Entwarnung kommt unterdesse­n vom Deutschen Wetterdien­st: Demnach ist im Saarland und in Rheinland-Pfalz in den kommenden Tagen nicht mit weiteren heftigen Unwettern zu rechnen. Zeitweise kann es aber kräftig und länger anhaltend regnen, teilt der DWD mit.

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FOTO: THOMAS WIECK Starkregen hatte die Premiere des Bühnenstüc­ks „Das kleine Gespenst“am Samstag auf der Naturbühne Gräfinthal in Mandelbach­tal verhindert.
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FOTO: DPA Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD) spricht in Dudeldorf in der Eifel mit einem Anwohner.

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