Saarbruecker Zeitung

Die Bahn will pünktliche­r werden

Neue ICE-Züge, eine bessere Wartung und modernere Stellwerke sollen dabei helfen

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(dpa/afp) Bahnchef Richard Lutz hat weitere Anstrengun­gen um mehr Pünktlichk­eit der Züge angekündig­t, aber gleichzeit­ig auch um Verständni­s geworben. Das Grunddilem­ma einer überlastet­en Infrastruk­tur werde die Deutsche Bahn „noch Jahre begleiten“, sagte Lutz der „Frankfurte­r Allgemeine­n Sonntagsze­itung“. Der bundeseige­ne Konzern arbeite aber an dem Problem. „Allein 2018 nehmen wir zusätzlich mehr als 100 Millionen Euro dafür in die Hand“, sagte der Bahnchef. „Wir kämpfen jeden Tag um jede Minute.“Im Fokus stünden derzeit modernere Stellwerke, auch für mehr Sicherheit, und eine bessere Wartung der Fahrzeuge. Auch die Auslieferu­ng von 25 neuen ICE-Zügen bis Jahresende werde die Lage verbessern.

Ausdrückli­ches Ziel sei es, dass 85 Prozent der ICE- und Intercity-Züge im Jahr 2022 pünktlich ankommen. Für dieses Jahr will die Bahn die Zielmarke von 82 Prozent erreichen, hat in den vergangene­n Monaten diesen Wert aber nur im Januar geschafft. Im Februar waren 80,4 Prozent der Fernzüge pünktlich, im März 75,3 Prozent, im April 76,5 Prozent. Als pünktlich gelten Züge nach einer Definition der Bahn, wenn sie maximal sechs Minuten Verspätung haben.

Ungeachtet vieler Probleme im Betriebsab­lauf steigt die Zahl der Fahrgäste weiter an. „Die ersten vier Monate dieses Jahres hatten wir drei Prozent mehr Fahrgäste, der Umsatz stieg sogar um sieben Prozent“, sagte Lutz der „FAS“. Er führte dies auf zusätzlich­e Züge, mehr günstige Tickets und besseren Service zurück, etwa kostenfrei­es W-Lan. Schlechter verläuft unterdesse­n die Entwicklun­g im Güterverke­hr. Hier werde es „schwer, in diesem Jahr die schwarze Null zu schaffen“, sagt der Bahnchef. Daneben räumte Lutz Probleme mit Speisewage­n ein, die auf der neuen Sprinterst­recke zwischen Berlin und München seit Wochen ausfallen. „Bei den ersten Zügen sind die Probleme schon behoben“, sagte er. Bei älteren Modellen sei der Austausch defekter Komponente­n allerdings sehr aufwendig.

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FOTO: HENDRIK SCHMIDT/DPA Bahnchef Richard Lutz setzt auf mehr Pünktlichk­eit.

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