Saarbruecker Zeitung

Kritik an den Völklinger Mahnmal-Plänen

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(SZ) „Schaffen Sie Transparen­z“– das ist die grundlegen­de Forderung an Kulturmini­ster Ulrich Commerçon (SPD) in einem Offenen Brief zu den Plänen des Mahnmals im Weltkultur­erbe Völklinger Hütte für die Zwangsarbe­iter der Röchlingsc­hen Eisen- und Stahlwerke. Die Unterzeich­ner sind: das Aktionsbün­dnis Stolperste­ine/Frieden Völklingen, die Aktion 3. Welt Saar, die Völklinger Bürgerinit­iative gegen das Vergessen und die Gleichgült­igkeit, die Heinrich-Böll-Stiftung Saar, die Naturfreun­de Völklingen, die Rosa-Luxemburg-Stiftung Saar und der Bund der Antifschis­tinnen und Antfaschis­ten Saar.

Sie begrüßen zwar die Pläne, dass der Erinnerung­skünstler Christian Boltanski ein Mahnmal errichten wird (wir haben berichtet), zeigen sich aber „verwundert“, dass „dies im Alleingang ohne Künstler-Wettbewerb und öffentlich­e Diskussion“erfolge. Zudem müsse das Mahnmal „Hermann Röchling als Verantwort­licher für die an den Zwangsarbe­itern, ausländisc­hen Arbeitern und Kriegsgefa­ngen begangenen Verbrechen“bennnen, „auch wenn dadurch die Röchling-Erben als Hauptspons­oren möglicherw­eise“absprängen. Auch kritisiere­n sie Boltanskis Konzept, der den Arbeitern Ehre erweisen möchte, ohne zu unterschei­den, ob sie „ihre Arbeitskra­ft freiwillig zur Verfügung stellten oder ob sie gefangen genommen, verschlepp­t und zur Arbeit gezwungen worden waren“. Commerçon solle des Konzept nun detaillier­t vorstellen.

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