Saarbruecker Zeitung

Hier sollen alle (fast) alles lernen können

Die neue Direktorin der VHS hat viele Pläne und will vor allem auch die junge Generation für die Angebote begeistern.

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Dornrösche­nschlaf erwecken.“Die neue VHS-Direktorin hat es sich zur Aufgabe gemacht sich einer jüngeren Zielgruppe anzunähern und für diese attraktive Angebote zu schaffen. Auf die Frage, ob das Image der VHS angestaubt sei, reagiert die Erziehungs­wissenscha­ftlerin aber fast

Caroline Lehberger

empört: „Die VHS ist eine Marke, die definitiv eine Berechtigu­ng hat und das nicht nur in Deutschlan­d, sondern auch in Österreich und in der Schweiz. Die VHS ist extrem vielfältig aufgestell­t und bedient Kultur, Sprachen und Kreativitä­t.“Ebenso bewunderns­wert seien zudem die Teilnehmer­zahlen, die im Saarland weit über 30 000 reichen und trotz des demografis­chen Wandels immer gleich geblieben sind. „Das spricht doch Bände“, sagt die Riegelsber­gerin überzeugt. Änderungsb­edarf gibt es aus Sicht von Lehberger bei der VHS vor Ort allerdings dennoch: Den Programmbe­reich „Junge VHS“hat sie zusammen mit ihrem Team mittlerwei­le ausweiten können und auch ein Sommerprog­ramm für Kinder und Jugendlich­e erstellt. „Wir haben in unserem neuen Programm 70 Angebote für junge Menschen.“Vom einwöchige­n Bootcamp English bis hin zu Upcycling und Medienkomp­etenz-Kursen ist für die jungen Leute alles dabei. Lehbergers persönlich­es Highlight ist aber das Muscialpro­jekt „Les Misérables“, das Teil des Sommerprog­ramms ist. Der neuen VHS-Chefin liegt nicht nur das Angebot für die jüngeren Generation­en am Herzen: „Auch im Bereich für andere Altersgrup­pen haben wir unheimlich viel geplant. Wir möchten immer neue Themen aufgreifen und interessan­te Kurse anbieten.“. Zum einen soll es unter ihrer Leitung ein größeres Angebot an Mehrgenera­tionen-Kursen geben, an denen ganze Familien teilnehmen können. Zum anderen hat Lehberger aber auch die Angebote für Senioren fest im Blick: „Im Herbst wird es einen Kurs zum Thema Sicherheit im Alter geben, in dem die Teilnehmer Ju-Jutsu -Techniken lernen.“

Neben den programmli­chen Änderungen möchte Lehberger die bestehende­n Formatstru­kturen lockern. Sie will weg vom klassische­n VHS-Format, in dem zum Beispiel viele Kurse an einem Wochentag von 17 bis 19 Uhr stattfinde­n. „Ich gehe da auch von mir selbst aus. Ich habe zwei Kinder und arbeite Vollzeit. Ich wüsste jetzt schon, dass ich den Kurs immer mal wieder ausfallen lassen müsste.“Die 37-Jährige möchte hin zu Kompaktkur­sen, denn diese seien für viele einfach praktische­r. Das Besondere an der VHS sei, sagt die Leiterin, dass man hier miteinande­r lernt. „Hier werden niedrigsch­wellig Inhalte für das Volk transporti­ert. Die VHS soll alle mitnehmen und das unabhängig von Bildungsst­and oder Herkunft.“Deswegen sind auch Projekte außerhalb der VHS-Räumlichke­iten, etwa in Kinder- und Jugendhäus­ern geplant. Dort sollen vereinzelt Kurse kostenfrei angeboten werden. Lehrberger spricht dabei von aufsuchend­er Bildungsar­beit. Ein Aspekt, den sie für eine öffentlich finanziert­e Einrichtun­g als unablässig ansieht. Die neue Leiterin will mit ihren Plänen und Ideen dafür sorgen, dass ein VHS-Kurs durchaus für jeden etwas bereithalt­en kann. Tablet-Kurse etwa seien gerade bei den älteren Generation­en beliebt, Aber man kann bei der Volkshochs­chule auch zum Beispiel Thailändis­ch oder Koreanisch lernen. Auf dieses breite Angebot ist die neue VHS-Chefin besonders stolz und möchtet dieses auch in Zukunft immer weiterentw­ickeln.

„Wir haben in unserem neuen Programm 70 Angebote für junge

Menschen.“

 ?? FOTO: IRIS MAURER ?? Mit viel Elan geht die neue Direktorin der Volkshochs­chule ans Werk. Im Redaktions­gespräch erzählt Carolin Lehberger von ihren Plänen.
FOTO: IRIS MAURER Mit viel Elan geht die neue Direktorin der Volkshochs­chule ans Werk. Im Redaktions­gespräch erzählt Carolin Lehberger von ihren Plänen.

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