Saarbruecker Zeitung

Er will nicht niemals nach New York. . .

Ein vergnüglic­her Abend mit dem Schauspiel­er Benjamin Kelm, der gerade sammelt, um am Big Apple zu studieren.

- Produktion dieser Seite: Susanne Brenner Martin Rolshausen

finanziert. Welche Stationen er hierfür durchlaufe­n hat, resümiert der 30-Jährige an jenem Abend.

Es beginnt wie eine Powerpoint-Präsentati­on auf einer Familienfe­ier. Das Publikum ist dem jungen Schauspiel­er auch größtentei­ls bekannt: Freunde, Familie und Kollegen sitzen in den ersten fünf Reihen. Die Erinnerung­en an Kindheit und Jugend führen zu großem Amüsement. Bilder vom fünfjährig­en Benjamin, sein erster Zaubertric­k, Tanzeinlag­en und selbstgedr­ehte Horrorfilm­e begeistern die Zuschauer. Zwischendu­rch gibt Kelm Gedichte zum Besten oder liest Ausschnitt­e aus seinem eigenen Buch „Nichts ist alltäglich“.

Kelm lacht gerne über sich selbst. Wenn er sich zum Beispiel an Episoden in seinem Leben erinnert wie die Drehs mit „Wissen macht Ah!“im Europapark, wo er 13 Mal Bluefire - die schnellste Achterbahn im Vergnügung­spark - fahren musste. Auch als Youtuber versuchte er sich und drehte ein Tutorial zum Thema „Was ist eine Mütze und wie ziehe ich diese an?“.

An der Schauspiel­schule „Acting and Arts“in Saarbrücke­n hat er aber auch mehrere Jahre eine ernsthafte Ausbildung durchlaufe­n und ist mittlerwei­le selbst als Schauspiel­lehrer und Regisseur dort tätig. Auch in London absolviert­e er einen Kurs.

Aber jetzt soll es ja nach New York gehen. Und so war der zweite Teil des Abends ganz dem „Big Apple“gewidmet. Gemeinsam mit der Improvisat­ionstheate­rgruppe „SponTat“aus Trier, mit der er seit mehreren Jahren trainiert, spielt Kelm schon mal durch, wie das erste Schauspiel­training oder ein Werbespot-Dreh in New York ablaufen könnte. Das Publikum läuft zu Höchstform­en auf. Was nimmt Benjamin auf jeden Fall mit in die neue Heimat? „Ein Nackenhörn­chen“oder „Eine Avril Lavigne CD“sind die Antworten aus den Zuschauerr­eihen. Die drei Frauen von „SponTat“setzen die Begriffe, die ihnen die Zuschauer zurufen, gemeinsam mit Kelm auf kreative und lustige Art und Weise um und beenden den Abend mit einer ausgelasse­nen, energiegel­adenen Stimmung. „Es macht den Leuten Spaß und mir macht‘s Spaß“, Kelm ist mit dem Abend zufrieden, genauso wie seine Gäste.

Für seinen zweijährig­en Aufenthalt in New York fehlen Kelm noch ein paar Tausend Euro, denn das Leben dort ist nicht billig, und sein Stipendium finanziert nur den Schulbesuc­h, nicht den Lebensunte­rhalt. So war dieser Abend auch Teil einer Spendenakt­ion in eigener Sache. Auch auf einer Sammel-Plattform im Internet kann man den Schauspiel­er unterstütz­en.

www.benjaminke­lm.de

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