Auch die Konkurrenz sucht noch ihre Form
Frankreich, Mexiko und Schweden bleiben bei ihren WM-Generalproben sieglos.
(dpa) Nicht nur der Titelverteidiger ist noch nicht in WM-Form: Einen Tag nach dem mühsamen 2:1Sieg der DFB-Elf gegen Saudi-Arabien taten sich auch die Mitfavoriten aus Frankreich und Spanien schwer. Für die deutschen Gruppengegner Mexiko und Schweden gab es am Samstag ebenfalls keine Siege. Europameister Portugal und Vize-Weltmeister Argentinien trafen am Abend in Russland ein.
Eine Woche nach dem überzeugenden 3:1-Sieg gegen Italien mussten sich die Franzosen gegen die nicht für die WM qualifizierten USA mit einem 1:1 (0:1) zufrieden geben. Kylian Mbappé gelang in Lyon in der 78. Minute der Ausgleich, nachdem die Gäste durch Julian Green vom Zweitligisten Greuther Fürth mit 1:0 in Führung gegangen waren (44.). Alles in allem offenbarte das Starensemble um EM-Torschützenkönig Antoine Griezmann und Paul Pogba aber erhebliche Schwächen im Torabschluss. In der Defensive war der Weltmeister von 1998 zudem durchaus angreifbar: Vor dem 0:1 bekam Innenverteidiger Samuel Umtiti vom FC Barcelona den Ball nicht unter Kontrolle, Torhüter und Kapitän Hugo Lloris ließ sich dann von Green in der kurzen Ecke düpieren. Die Mannschaft von Trainer Didier Deschamps trifft bei der Weltmeisterschaft in Gruppe C auf Australien, Peru und Dänemark.
Die Australier feierten in ihrem letzten Testspiel vor WM-Beginn einen knappen Sieg. Die Auswahl von Trainer Bert van Marwijk gewann in Budapest 2:1 (0:0) gegen Ungarn. Peru trotzte Schweden ein 0:0 ab. Damit blieb der zweite Vorrunden-Kontrahent des DFB-Teams trotz einiger Gelegenheiten in Göteborg zudem zum dritten Mal in Serie ohne eigenes Tor und muss ohne Sieg in der WM-Vorbereitung aufbrechen.
Die Dänen schlugen Deutschlands Auftaktgegner Mexiko in Kopenhagen 2:0 (0:0). Yussuf Poulsen von RB Leipzig in der 71. Minute mit einem sehenswerten Distanzschuss und Christian Eriksen drei Minuten später sorgten mit ihren Treffern für den Sieg. Mexiko präsentierte sich dabei in der Defensive anfällig und war im Spiel nach vorne weitgehend ungefährlich. Bis auf wenige vielversprechende Ansätze durch Einzelaktionen und einen Pfostentreffer des Ex-Leverkuseners Chicharito war von El Tri, deren Spieler wegen einer Party mit rund 30 Prostituierten rund eine Woche vor dem WMStart in die Schlagzeilen geraten waren, offensiv wenig zu sehen. Trainer Juan Carlos Osorio probierte allerdings auch viel aus und verzichtete zu Beginn auf einige Stammspieler. Das Team, bei dem auch die Frankfurter Carlos Salcedo und Marco Fabián zum Einsatz kamen, spielt am kommenden Sonntag, 17. Juni, um 17 Uhr im ersten Gruppenspiel in Moskau gegen Deutschland.
Der frühere Welt- und Europameister Spanien kam im russischen Team-Camp in Krasnodar nur zu einem mühsamen 1:0 (0:0) gegen Tunesien. Die Nordafrikaner hatten in der ersten Halbzeit die besseren Chancen. Iago Aspas von Celta Vigo erzielte vor 33 100 Zuschauern in der 84. Minute das einzige Tor. In Gruppe B trifft Spanien am 15. Juni auf Portugal, am 20. Juni auf den Iran und am 25. Juni auf Marokko. 2014 in Brasilien war der Titelverteidiger in der Vorrunde ausgeschieden.