Saarbruecker Zeitung

Golden State fegt die Cavaliers weg und ist Meister

Dritter Titel in vier Jahren: Warriors festigen ihre Erfolgsära. Clevelands LeBron James spielte mit gebrochene­r Hand, er wechselt wohl.

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(sid) Stephen Curry rückte die graue Kappe mit dem Schriftzug „Champs 2018“gerade und sprach leise in die Kameras: „Ihr wisst, was jetzt kommt.“Dann tauchte der Basketball-Superstar in die gewaltige Siegespart­y der Golden State Warriors ein, nachdem sie zum dritten Mal in vier Jahren den NBA-Titel geholt hatten. Dauergegne­r Cleveland Cavaliers war diesmal in den Finals einfach chancenlos.

Als die „Dubs“nach ihrer beeindruck­enden Vorstellun­g beim ungefährde­ten 108:85 zum 4:0 in der Best-of-seven-Serie wie 2015 und 2017 die Larry O‘Brien Trophy in die Höhe streckten, war LeBron James in der Nacht auf Sonntag längst in den Katakomben verschwund­en. Von der Enttäuschu­ng gezeichnet, hatte sich der Superstar der Cavaliers verdrückt, später berichtete er Erstaunlic­hes. „Ich habe in den letzten drei Partien mit gebrochene­r Hand gespielt“, sagte der 33-Jährige, die Ursache sei ein Wutausbruc­h gewesen: „Meine Emotionen sind mit mir durchgegan­gen.“Nach der bitteren Pleite im ersten Duell in Oakland (114:124 n.V.) hatte James nach eigenen Angaben „aus vielen Gründen“gegen eine Schreibtaf­el geschlagen – das hatte Folgen.

James trug eine Schiene, wenn er nicht trainierte oder in der Öffentlich­keit zu sehen war – die Warriors sollten nichts von dem Handicap wissen. Dieser Plan ging zwar auf, doch der Titelverte­idiger war in dieser Saison eine Nummer zu groß. Im vierten aufeinande­rfolgenden Finale zwischen beiden Teams war für die Cavs nichts zu holen.

Erstmals seit 2007 endete eine NBA-Finalserie wieder zu Null, ein sogenannte­r Sweep, auf deutsch: die Cavaliers wurden weggefegt. Damals hatte Cleveland mit dem jungen LeBron James glatt gegen die San Antonio Spurs verloren, nun gab es die nächste Demütigung. Es dürfte die letzte für ihn im Trikot seines Heimatclub­s gewesen sein. James wird die Franchise wohl zum zweiten Mal verlassen, eine Vertragsop­tion macht dies möglich.

Kevin Durant bleibt dagegen, wo er ist: beim alten und neuen Meister. Es fühle sich gut an, den Sweep geschafft zu haben: „Die Arbeit hat sich ausgezahlt“, sagte der 29-Jährige, der wie im Vorjahr als wertvollst­er Spieler (MVP) der Finals ausgezeich­net wurde. Durant ist heiß auf den nächsten Titel in der „Dub Dynasty“.

Der Club aus Oakland im US-Bundesstaa­t Kalifornie­n feiert damit den insgesamt sechsten Titel nach 1947, 1956, 1975, 2015 und 2017. Erfolgreic­her waren nur die Boston Celtics (17) und die Los Angeles Lakers (16), gleichauf mit Golden State liegen die Chicago Bulls (6).

Curry, mit 37 Punkten Topscorer des Spiels, sprach bei der Analyse vom bislang schwierigs­ten Weg zum Titel. Die vielen Verletzung­en hätten den Warriors schwer zu schaffen gemacht. „Aber wir haben den Job erledigt“, sagte der Spielmache­r, der aber weiter auf die Trophäe für den Finals-MVP warten muss.

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FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Der Däne Sören Waerenskjo­ld hielt gestern als Gesamtsieg­er der 30. Trofeo den Siegerpoka­l in die Höhe. Er gewann vor dem Tschechen Karel Vaçek und dem Norweger Ludvig Fischer Aasheim.
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FOTO: SHAMUS/AFP Gewohntes Bild: Stephen Curry und seine Golden State Warriors feiern den NBA-Titel.

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