„Box-Clown“Fury wird bei der Rückkehr kaum gefordert
(dpa) Der ehemalige Box-Weltmeister Tyson Fury hat seinen Comeback-Kampf nach 924 Tagen Ring-Abstinenz gegen den in der Schweiz lebenden Albaner Sefer Seferi durch Aufgabe nach der vierten Runde gewonnen. Die Rückkehr geriet vor 15 000 Zuschauern in der Manchester-Arena aber zur Farce. Nach der Aufgabe der Seferi-Ecke flogen in der Nacht zum Sonntag Gegenstände in den Ring. Und auf den Rängen lieferte sich ein Dutzend Zuschauer eine wüste Prügelei.
Nennenswerte Treffer waren an einer Hand abzuzählen, der viel leichtere und kleinere Seferi (39) hatte kaum Sparrings-Partner-Qualitäten. Mehr Clown als Boxer: Fury machte Faxen, streckte immer wieder die Zunge raus und ließ seine Arme wie Propeller wirbeln. „Ich hätte ihn nach zehn Sekunden umhauen können“, sagte er nach dem Kampf, der ihn vor allem eines lehrte: Bis zur erhofften neuen WM-Chance muss der Schwergewichtler, der für sein Comeback rund 50 Kilogramm abspeckte, aber immer noch satte 125 Kilogramm auf die Waage brachte, hart arbeiten. Ende 2019 könnte ein realistischer Termin für einen Titelkampf sein. Der 2,06-Meter-Riese, der seine makellose Bilanz von 26 Siegen in 26 Kämpfen behielt, versprach: „Nächstes Mal wird‘s besser – und der Gegner stärker.“
Die vergangenen 32 Monate hatte der 29-Jährige unter Depressionen gelitten, die Box-Lizenz vorübergehend verloren und sich Doping-Vorwürfen stellen müssen. Fury hatte am 28. November 2015 in Düsseldorf überraschend die Regentschaft Wladimir Klitschkos durch einen Punktsieg beendet.