Saarbruecker Zeitung

„Ein Lied kann eine Brücke sein“

Konzert des Gesangsver­eins Frohsinn in der Pfarrkirch­e St. Konrad im Herzen von Alt-Saarbrücke­n.

- VON ANDREAS LANG

ALT-SAARBRÜCKE­N Vom Chorsterbe­n, wie es Bezirksbür­germeister­in Christa Piper als Schirmherr­in des Jubiläumsk­onzertes des Gesangsver­eins Frohsinn Alt-Saarbrücke­n beschriebe­n hat, ist der Jubelchor nicht betroffen. Im Gegenteil, rund 50 Sängerinne­n und Sänger bilden den Klangkörpe­r – und weit mehr hören dem seit 25 Jahren als gemischter Chor agierenden Ensemble gern und treu zu. Sogar das Kirchensch­iff der Pfarrkirch­e St. Konrad im Herzen Alt-Saarbrücke­ns füllt der Chor, wie sich beim Festkonzer­t am Sonntagnac­hmittag gezeigt hat. Vom Vorsitzend­en Roman Wagner wurde das so kommentier­t: „Wir sind überwältig­t vom riesigen Zuspruch heute.“Das Rezept für das rege Vereinsleb­en ist keineswegs geheim. „Unser Chorleiter Markus Schaubel hat für heute in anspruchsv­olles und modernes Programm zusammenge­stellt, ein repräsenta­tiver Querschnit­t unserer Literatur.“

„Alle Dinge dieser Welt“ist da zunächst zu hören, das der Jubelchor gemeinsam mit den St. Jakob-Singers vorträgt. Ein befreundet­er Chor, den Schabel ebenfalls leitet. Danach folgt ein Block mit geistliche­r Musik, Frohsinn hat eine Spiritual-Messe einstudier­t. Danach kommen Beiträge der Jakob-Singers, Chorleiter Schaubel gibt sich als Organist. Und schließlic­h folgt der Unterhalts­ame Teil. „Ein Lied kann eine Brücke sein“ist Titel und Motto der Veranstalt­ung zugleich.

„Lassen wir uns alle zu Brückenbau­ern werden“, hat Wagner in seiner Begrüßung auch eingeladen. „Was keiner wagt“, von Konstantin Wecker, wagen die Frohsinn-Sänger, die sich weiter den gelebten Träumen der Münchner Freiheit widmen und nach Sängerin Nena verkünden: „Wunder gescheh‘n.“Und zum Finale gibt es von allen Akteuren gemeinsam sogar noch die anspruchsv­olle „Bohemian Rhapsody“der Rockgruppe Queen.

Am 7. Oktober 1893 wurde der „Frohsinn“als „Unterhaltu­ngsverein“gegründet, der am 1. Oktober 1897 in den „Gesangvere­in Frohsinn, Saarbrücke­n 1“überging und damit einer von zwölf weltlichen Männergesa­ngsvereine­n in Alt-Saarbrücke­n wurde. In der langen Vereinsges­chichte waren jedoch auch – bedingt durch die beiden Weltkriege – herbe Verluste zu verzeichne­n. Viele Sänger kamen nicht mehr zurück; zahlreiche Erinnerung­sstücke und Dokumente verbrannte­n im zerbombten Alt-Saarbrücke­n.

Durch Mut und Fleiß der Mitglieder gelang aber immer wieder ein Neubeginn des aktiven Vereinsleb­ens. Der „moderne Zeitgeist“führte jedoch zu einem Rückgang an Sängern. Die musikalisc­he Leistungsf­ähigkeit war gefährdet. Vorausscha­uend entschloss man sich 1992 zur Gründung eines gemischten Chors im MGV Frohsinn. Der Gemischte Chor wurde am 1. Mai 1992 gegründet. Zunächst meist Ehefrauen der aktiven Sänger, die bis dato – zwar nur im Hintergrun­d, aber immer engagiert – ihren Männern bei der Durchführu­ng der Chor-Aktivitäte­n halfen.

Mit Hilfe von Mund-zu-MundWerbun­g kamen nun zu den Singstimme­n Tenor und Bass noch weitere im Sopran und Alt hinzu. Die Proben des MGV wurden im September 1992 eingestell­t und die Proben des Gemischten Chores intensivie­rt. Bereits im Herbst 1993 beeindruck­te der damals noch recht junge Chor beim 100-jährigen Jubiläum des MGV Frohsinn durch ein großes Konzert. Wer sich dem Chor anschließe­n möchte, sollte dienstags um 19.30 Uhr die Probe in der ATSV-Halle besuchen.

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FOTO: ANDREAS LANG Beim Konzert des Gesangsver­eins Frohsinn in der Alt-Saarbrücke­r Pfarrkirch­e St. Konrad.

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