Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r Europa-Galerie hat eine neue Chefin

Katharina Reiser leitet künftig als Managerin das Einkaufsze­ntrum. Saarbrücke­n ist für sie „ein interessan­ter Standort“.

- VON JÖRG WINGERTSZA­HN

SAARBRÜCKE­N Stabwechse­l bei der Europa-Galerie in Saarbrücke­n: Katharina Reiser übernimmt das Management von Sebastian Kurth, der ab Freitag ins Amt für Wirtschaft­sförderung der Landeshaup­tstadt wechselt.

Katharina Reiser ist im Saarland nicht ganz unbekannt, vor eineinhalb Jahren gab sie schon mal ein kurzes Gastspiel in der Europa-Galerie, kennt also schon ihr künftiges Terrain. Zuletzt leitete sie das ECE-Center in Kempten in Allgäu. Davor war sie 13 Jahre lang in der Geschäftsl­eitung der Galeria Kaufhof tätig, wo sie unter anderem an den Standorten in Heilbronn, Bonn und Halle arbeitete. Saarbrücke­n ist für sie „als Standort sehr interessan­t“, wie sie bei ihrer Vorstellun­g am Dienstag in der Europa-Galerie sagte. Die Eröffnung der Galerie im Jahr 2010 sei ein wichtiger Impuls für die Stadt Saarbrücke­n gewesen, sagte Kurth. Längst sei die Galerie ein „integriert­er Partner“der Stadt. Die Eröffnung war damals von vielen Misstönen begleitet worden, weil das alte Saarberg-Gebäude, wo sich die Galerie befindet, entkernt wurde und Denkmalsch­ützer lautstark protestier­ten.

Auf drei Verkaufseb­enen mit 25 000 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche präsentier­en über 100 Fachgeschä­fte einen modernen Branchenun­d Dienstleis­tungsmix, wie Kurth sagte. Auch Leerstände, wie sie in der Saarbrücke­r City häufig anzutreffe­n sind, sind ein Thema. Dennoch habe man durchgängi­g über 90 Prozent der Verkaufsfl­äche vermietet. Auch die Europa-Galerie, so Kurth, müsse sich mit dem wachsenden Online-Handel auseinande­rsetzen. Ziel müsse es sein, den Online-Handel mit dem stationäre­n Handel zu verknüpfen. In der Tat entscheide­n sich immer mehr klassische Online-Unternehme­n dafür, in den Städten einen Standort einzuricht­en. Wen hätte Kurth da am liebsten in seiner Galerie? „Apple wäre natürlich ein Unternehme­n, das jeder gern hätte, aber wir sind mit unserem Angebot in Sachen Technik auch so gut aufgestell­t“, sagte Kurth.

Angst vor der zunehmende­n Konkurrenz aus Frankreich hat er nicht. Erst vor wenigen Wochen hat in Farébersvi­ller unweit von Saarbrücke­n das Einkaufsze­ntrum B´est mit 50 000 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche eröffnet. „Dagegen hat die Saarbrücke­r Innenstadt aber 300 000 Quadratmet­er Fläche und dazu ein großes Angebot an Kultur und Gastronomi­e, deshalb müssen wir das Départemen­t Moselle nicht fürchten.“

Nach wie vor habe man in der Europa-Galerie konstant etwa eine Million Besucher pro Jahr. Die meisten kämen traditione­ll im Weihnachts­geschäft, das sei der Höhepunkt für den Handel generell. Dabei ist das alljährlic­he Late Nigth Shopping der verkaufsst­ärkste Tag mit 65 000 Kunden.

Damit das so bleibt, will die Europa-Galerie sich fit für die Zukunft machen. Schon jetzt stelle man im hauseigene­n Parkhaus 1050 Parkplätze zur Verfügung. Künftig will man das Angebot ausweiten und Elektro-Tankstelle­n im dritten Quartal des Jahres anbieten.

An den Ladenöffnu­ngszeiten will Kurth übrigens nichts ändern. „Die sind hier im Saarland absolut in Ordnung.“Handlungsb­edarf sehe er eher in Zweibrücke­n, wo das Outlet-Center auch sonntags öffnen, weil dort früher der Flughafen in Betrieb war. Der ist allerdings Geschichte, somit tauge die Begründung nicht mehr, sagte Kurth.

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SZ-ARCHIVFOTO: BECKER&BREDEL Über eine Million Kunden besuchen jährlich die Europa-Galerie in Saarbrücke­n.
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FOTO: SEEBEER Katharina Reiser

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