Saarbruecker Zeitung

Chancen nach der Ausbildung

Wer sich nach der Ausbildung weiterbild­en will, wird schnell von der Flut verschiede­ner Möglichkei­ten erschlagen. Einen Weg durch das Dickicht zu suchen, lohnt sich aber – nicht nur finanziell.

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Angebote. Weniger zeitintens­iv sind oft fachliche Weiterbild­ungen. Gabriele Braun nennt als Beispiel die Fachkraft für intelligen­te Gebäudetec­hnologie: „Das ist etwas, das nachgefrag­t wird.“Vor allem in technische­n Berufen sei es wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben. „Aber eigentlich ist es unerheblic­h, welchen Beruf man gelernt hat. Es gibt immer Möglichkei­ten, sich weiterzubi­lden.“

Auch die Industrie- und Handelskam­mern bieten ein breites Spektrum an Weiterbild­ungen. Auf der ersten Stufe nach der Ausbildung gibt es etwa Servicetec­hniker und Fachberate­r. Danach folgen Fachwirte, Fachkaufle­ute, Geprüfte Aus- und Weiterbild­ungspädago­gen, Operative IT-Profession­als und ebenfalls der Meister. Zum Fachwirt können sich Berufstäti­ge in mehr als 40 Fachrichtu­ngen weiterbild­en lassen. Voraussetz­ung ist ein Ausbildung­sabschluss und ein Jahr Berufserfa­hrung. Wer zum Beispiel in der Buchhaltun­g oder im Personalwe­sen arbeitet, kann Fachkaufma­nn oder Fachkauffr­au werden. Dazu braucht es allerdings mehrere Jahre Berufserfa­hrung.

Auf derselben Stufe steht der Industrieo­der Fachmeiste­r. Für eine geplante Selbststän­digkeit ist ein Meister eine gute Grundlage, erklärt Knut Diekmann, Referent für Grundsatzf­ragen und Weiterbild­ungspoliti­k beim Deutschen Industrieu­nd Handelskam­mertag (DIHK). Ein Muss ist der Meisterbri­ef hier aber nicht.

Doch was bringt das? Zunächst einmal mehr Geld: Umfragen des DIHK unter Absolvente­n von Aufstiegsf­ortbildung­en zeigen, dass die meisten von ihnen positive Effekte in Bezug auf ihr Gehalt oder ihrer Stellung im Unternehme­n sehen. Auch im Vergleich zu gleichwert­igen akademisch­en Abschlüsse­n zeigen sich Unterschie­de erst spät im Berufslebe­n, sagt Diekmann. „Fachwirte und Meister stehen Hochschula­bsolventen in den ersten fünf Berufsjahr­en in nichts nach.“ Beratung zu den vielen Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten bietet etwa der Telefonser­vice des Bundesmini­steriums für Bildung und Forschung unter Tel. (0800) 2 01 79 09. Zudem gibt es regionale Angebote wie die vom Berliner Senat geförderte Weiterbild­ungsdatenb­ank (WDB), betrieben gemeinsam mit dem Land Brandenbur­g. Die Suche in solchen Datenbanke­n kann allerdings knifflig sein, warnt Horst Junghans, Bildungsbe­rater bei der WDB. Denn leider seien bei einigen Anbietern Überschrif­ten und Inhalte schwammig formuliert. „Der Kurs muss einen eindeutige­n Namen haben“, sagt er und empfiehlt, sich den Anbieter vorher genau anzusehen.

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FOTO: BRITTA PEDERSEN/DPA Viele Gesellen hängen nach der bestandene­n Ausbildung noch den Meister dran. Vor allem im Handwerk ist der Titel oft Voraussetz­ung für eine Selbststän­digkeit.

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