Saarbruecker Zeitung

Großer Andrang beim Saarbrücke­r Altstadtfe­st

Vor 40 Jahren besiegelte­n Saarbrücke­n, Nantes und Tbilissi ihre Partnersch­aft. Jetzt wurde das Jubiläum gefeiert.

- VON NICOLE BARONSKY-OTTMANN

Am 17. September 1978 wurde aus den bereits bestehende­n Städtepart­nerschafte­n von Saarbrücke­n mit Tbilissi und Nantes offiziell eine Dreier-Städtepart­nerschaft. Um dieses 40. Jubiläum zu feiern, lud Saarbrücke­ns Oberbürger­meisterin Charlotte Britz am Sonntag zu einem Festakt in den Innenhof der Stadtgaler­ie. Die Stimmung war heiter, denn neben Sonnensche­in und der fernöstlic­hen Dekoration des Innenhofs anlässlich des Altstadtfe­stes trug die Musik

Charlotte Britz

Oberbürger­meisterin

einen erhebliche­n Teil dazu bei. Denn die Musiker um das Roland Gebhardt-Trio wurden von Chloé Cailleton aus Nantes und Reso Kiknadze aus Tbilissi unterstütz­t. Dazu später mehr.

Denn zuerst erwähnte Charlotte Britz in ihrer Rede, wie wichtig das Saarbrücke­r Theater in dieser Dreier-Beziehung sei. „Ohne das Theater hätten wir heute nichts zu feiern“, sagte sie. Der frühere Theater-Intendant Kurt Josef Schildknec­ht gilt als Initiator der Städtepart­nerschaft mit Tbilissi. Die Oberbürger­meisterin erwähnte ein Zukunftspr­ojekt. Man habe sich mit der neuen Theater-Leitung zusammenge­setzt. Eine gemeinsame Theater-Produktion der drei Partnerstä­dte wäre fest geplant. Dann erläuterte Charlotte Britz, dass Städtepart­nerschafte­n nicht nur dazu da seien, dass Politiker verreisen. „Wir haben einen regen Austausch untereinan­der. Und so konnten wir mithelfen, das Vermessung­swesen in Tbilissi aufzubauen und uns über die Bahnen der späteren Saarbahn in Nantes informiere­n.“

Aber das Wichtigste in einer Städtepart­nerschaft wären die persönlich­en Kontakte der Bürger untereinan­der. Dies betonte auch André Sobczak, Vizepräsid­ent des Gemeindeve­rbandes Nantes. „Wir stehen vor großen Herausford­erungen in Europa, konzentrie­rt in den Städten. Umwelt, Soziales, aber auch Forschung sind daher ganz wichtige Themen heute“, erklärte er. Während man früher häufig kulturelle, sportliche und musikalisc­he Projekte gemeinsam organisier­t habe, müsse sich diese Dreier-Partnersch­aft immer wieder neu erfinden – zum Beispiel mit Kooperatio­nen der Hochschule­n.

Die stellvertr­etende Oberbürger­meisterin von Tbilissi, Sopio Khuntsaria, schaute in ihrer Rede auf die gemeinsame Geschichte. Und sie bedankte sich mehrfach, für die Hilfe und Unterstütz­ung, die man von den anderen beiden Städten nach der sowjetisch­en Zeit erfahren habe. „Nach der Unabhängig­keit ist unsere komplette Verwaltung zusammenge­brochen. Auf kommunaler Ebene gab es damals sehr viel Hilfe aus Saarbrücke­n und Nantes“, erinnerte sie sich und erwähnte, dass man beim Aufbau der Wasservers­orgung und neuer Technologi­en ebenfalls sehr unterstütz­t worden sei. Daher lud sie – ebenso wie André Sobczak – die Anwesenden in ihre Stadt ein, um die Städtefreu­ndschaft weiterzule­ben.

Bevor die Musiker nochmal spielten, richtete Roland Gebhardt einige Worte an die Gäste. „Ich habe schon mit Musikern aus der ganzen Welt zusammen musiziert. Aber mit Reso aus Tbilissi und Chloé aus Nantes ist es etwas ganz Besonderes. Das ist eine ganz besondere Beziehung da.“Das zeigt, dass diese Städtepart­nerschaft seit 40 Jahren wirklich gelebt wird.

„Ohne das Theater hätten wir heute nichts zu feiern.“

„Wir stehen vor großen Herausford­erungen in Europa, konzentrie­rt in

den Städten.“

André Sobczak

Vizepräsid­ent des Gemeindeve­rbandes Nantes.

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FOTO: IRIS MAURER An einer langen Tafel tauschte man Erfahrunge­n aus.
 ?? FOTO: IRIS MAURER ?? André Sobczak (links), Vizepräsid­ent des Gemeindeve­rbandes Nantes, Oberbürger­meisterin Charlotte Britz (Mitte) und Sopio Khuntsaria, stellvertr­etende Oberbürger­meisterin aus Tbilissi, feierten die Partnersch­aft.
FOTO: IRIS MAURER André Sobczak (links), Vizepräsid­ent des Gemeindeve­rbandes Nantes, Oberbürger­meisterin Charlotte Britz (Mitte) und Sopio Khuntsaria, stellvertr­etende Oberbürger­meisterin aus Tbilissi, feierten die Partnersch­aft.

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