Saarbruecker Zeitung

Die Würstchen und die Nachbarin

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Erwischt: Peter Altmaier hat es wieder getan. Ausgerechn­et während der dramatisch­en Sitzungen von CDU und CSU am Donnerstag. Da verließ der 140-Kilo-Wirtschaft­sminister den Saal und kaufte sich drei Würstchen. Drei! Der Saarländer kann es einfach nicht lassen. Vor wenigen Jahren sorgte Altmaier nämlich für Gelächter, als er im Bundestag bei offenem Mikro den damaligen Vizepräsid­enten Peter Hintze fragte, ob die Zeit der Debattenpa­use für zwei Würstchen reiche. Hintzes Antwort: „Kannst auch drei essen.“

von CSUMann Horst Seehofer liegt direkt gegenüber dem Kanzleramt von CDU-Frau Angela Merkel. Nur die Spree trennt beide Kontrahent­en. So ein Glück, dürfte sich Merkel im Moment denken. Jedenfalls nennt Seehofer die Kanzlerin gerne „die Nachbarin drüben“. So auch wieder in dieser Woche des Streits, vor Journalist­en. Vielleicht muss der Bayer ja bald Ex-Nachbarin sagen. Jedenfalls antwortete er auf den Hinweis, er könne ja zu Fuß rübergehen: „Ja, nein. Ich gebe eine zu gute Zielscheib­e ab.“

man mit sich die Dinge diskutiere­n kann, um eine Entscheidu­ng zu finden. Wolfgang Schäuble ist dafür ein Beispiel. Nachdem die Union am Donnerstag eine Sitzungsun­terbrechun­g beantragt hatte, meinte der Bundestags­präsident, dass solchen Anträgen von den anderen Fraktionen bisher immer zugestimmt worden sei. Dazu habe er sich „mit langjährig­en Abgeordnet­en des Bundestage­s konsultier­t“. Also mit sich selbst. Denn keiner ist länger im Parlament als der 75-jährige Schäuble – mittlerwei­le nämlich schon 46 Jahre.

Dietmar Bartsch, der Fraktionsc­hef der Linken, wunderte sich im Reichstag jüngst nicht schlecht über das asylpoliti­sche Theater bei CDU und CSU, das Endspiel zwischen Merkel und Seehofer, den Aufstand, die aufeinande­r rasenden Züge, wie man tags drauf in den Zeitungen lesen konnte. Bartsch grinste: „Wenn die noch einmal sagen, die Linke wäre nicht regierungs­fähig!“Da ist neuerdings was dran.

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