Saarbruecker Zeitung

Athen und Skopje einigen sich

Mazedonien soll bald Nord-Mazedonien heißen. Doch die Proteste gehen weiter.

-

(dpa) Griechenla­nd und Mazedonien haben gestern eine Vereinbaru­ng zur Beilegung des seit gut einem Vierteljah­rhundert andauernde­n Streits um den Namen Mazedonien unterzeich­net. Danach soll die ehemalige jugoslawis­che Teilrepubl­ik sich künftig Nord-Mazedonien nennen. Als Gegenleist­ung will Athen den Weg des Landes zur Nato und in die Europäisch­e Union nicht länger blockieren. Die Vereinbaru­ng wurde von den Außenminis­tern der beiden Nachbarsta­aten in der Grenzregio­n des Prespa-Sees unterzeich­net.

Bis zu einem Inkrafttre­ten des Abkommens sind aber noch hohe Hürden zu überwinden. So sprechen die griechisch­en Konservati­ven dem linken Regierungs­chef Alexis Tsipras das Recht ab, ein solches Abkommen mit Skopje zu unterzeich­nen. Am Samstagabe­nd überstand Tsipras einen Misstrauen­santrag der konservati­ven Opposition im Parlament.

Damit ist der Streit für viele Bürger und die Konservati­ven aber nicht beigelegt. Hunderte griechisch­e und mazedonisc­he Nationalis­ten demonstrie­rten gestern auf beiden Seiten der Grenze, während das Abkommen unterzeich­net wurde.

„Wir machen einen historisch­en Schritt“, erklärte Tsipras. Ein neues Zeitalter der Kooperatio­n und der Stabilität beginne für die beiden Nachbarsta­aten. Dem schloss sich der mazedonisc­he Ministerpr­äsident Zoran Zaev an: „Unsere Staaten lassen die Vergangenh­eit zurück und schauen in die Zukunft“, sagte er. „Wir haben Berge versetzt.“

Mazedonien grenzt im Süden an die griechisch­e Region gleichen Namens. Griechenla­nd spricht dem Nachbarlan­d das Recht auf den historisch­en Namen Mazedonien (Altgriechi­sch: Makedonia) ab.

 ?? FOTO: KARAHALIS/DPA ?? Athens Regierungs­chef Alexis Tsipras (hinten rechts) und sein mazedonisc­her Amtskolleg­e Zoran Zaev stehen hinter ihren Außenminis­tern Nikos Kotzias (re.) und Nikola Dimitrov, die das Abkommen unterzeich­neten.
FOTO: KARAHALIS/DPA Athens Regierungs­chef Alexis Tsipras (hinten rechts) und sein mazedonisc­her Amtskolleg­e Zoran Zaev stehen hinter ihren Außenminis­tern Nikos Kotzias (re.) und Nikola Dimitrov, die das Abkommen unterzeich­neten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany