Saarbruecker Zeitung

Bündnis fordert Ausbau inklusiver Bildung

Teilnehmer sind gegen den Ausbau „kosteninte­nsiver Doppelstru­kturen“mit weiteren Förderschu­len

-

(red) Das sogenannte Bündnis für inklusive Bildung hatte die Landesregi­erung aufgeforde­rt, bei ihrer Haushaltsk­lausur an diesem Wochenende „angemessen­e Vorkehrung­en zur Umsetzung des Menschenre­chts auf inklusive Bildung zu treffen“. Dafür müssten zielgerich­tet Ressourcen und ein deutliches „Mehr“an Personal verschiede­ner Profession­en in klar erkennbare­n Schritten eingeplant werden. Die dafür notwendige­n Maßnahmen müssten in der Politik der großen Koalition Priorität erhalten. Das Bündnis setzt sich zusammen aus dem Verein Miteinande­r Leben Lernen, der Arbeitskam­mer des Saarlandes, der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft (GEW ) Saarland, Landeselte­rninitiati­ve für Bildung, Gemeinnütz­igen Gesellscha­ft Gesamtschu­le und der Gesamtland­eselternve­rtretung.

Das Bündnis begrüße ausdrückli­ch, dass die Teilhabe von Kindern mit Behinderun­gen am Lebens- und Lernort der allgemeine­n Schule in den vergangene­n Jahren im Saarland gestiegen sei. Diese positive Entwicklun­g müsse die Landesregi­erung nun aber auch nachhaltig stützen. Die neuerdings erhobene Forderung nach dem Ausbau einer kosteninte­nsiven Doppelstru­ktur von weiteren Förderschu­len und sogenannte­n Außenklass­en neben allgemeine­n inklusiven Schulen lehnte das Bündnis klar ab – auch vor dem Hintergrun­d weiter sinkender Schülerzah­len an Förderschu­len. Vielmehr müssten die finanziell­en Spielräume zielgerich­tet genutzt und sonderpäda­gogische Kompetenz an den allgemeine­n Schulen gestärkt werden, wo der Bedarf nach Ansicht des Bündnisses steigt. Dies seien Mindestvor­aussetzung­en für eine gelingende inklusive Beschulung einer heterogene­ren Schülersch­aft.

Um die Qualität in der inklusiven Schule für alle Kinder zu verbessern, fordert das Bündnis Teams aus Lehrkräfte­n, Sonderpäda­gogen und sozialpäda­gogischen Fachkräfte­n der Jugendhilf­e an allen Schulen. Zudem erinnert das Bündnis daran, dass „die Verwirklic­hung eines hochwertig­en inklusiven Bildungssy­stems weder die Idee einer politische­n Partei noch die Wunschvors­tellung einzelner Interessen­vertretung­en ist. Inklusion ist das geltende Recht aller, auch der Menschen mit Behinderun­gen, auf gleichbere­chtigte und selbstbest­immte Teilhabe“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany