Hier lernen Schüler, Musik zu komponieren
Na-young Choi, Musiklehrerin am Deutsch-Französischen Gymnasium, und der Komponist Daniel Osorio setzen auf neue Methoden.
jetzt als Frequenzbild auf dem Bildschirm flimmert, dazu einen Ton, der wie eine Sinuskurve immer anund abschwillt. „Die Idee ist sehr gut“, lobt Osorio, der den Schülern reihum über die Schulter schaut und Tipps gibt, an welchen „Stellschrauben“ man alles drehen kann. Tempo änderen, Tonhöhe, Halleffekt darüber legen, einen Klang umkehren – die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. „Ihr solltet jetzt nur noch die Frequenzen oben und unten begrenzen, denn alles, was über 20 000 Hertz ist, kann der Mensch nicht hören“, empfiehlt Osorio den Mädchen.
An einem anderen Tisch stecken Paul-Martin und Noah die Köpfe zusammen. Die beiden haben ihre Lieblings-Popmusik als Grundlage genommen. „Aber sie zerschneiden sie und bauen sie neu zusammen, das ist sehr kreativ“, sagt Osorio. Durch die praktischen Erfahrungen im Komponieren, das hat der Komponist auch in vorherigen Workshops beobachtet, nähmen die Jugendlichen Musik – gleich welchen Stils – hinterher anders wahr. Sie würden plötzlich Muster erkennen und kritischer hinhören.
Auch Lehrerin Na-young Choi
David Osorio zeigt sich begeistert von diesem etwas anderen Musikunterricht. Er fördere die kreativen Kompetenzen. Ihre Schüler, die nach der achten Klasse Musik in der Regel nicht mehr als Schulfach haben, könnten so noch einmal interessante, neue Erfahrungen machen.
Acht Unterrichtsstunden haben die Schüler Zeit, die Kompositionen fertigzustellen und auszufeilen. Im Herbst werden sie dann beim Festival für elektroakustische und visuelle Musik (Evimus), dessen künstlerischer Leiter Osorio ist, öffentlich vorgestellt. Für Osorio ist das Schulprojekt nicht zuletzt auch ein Mittel, um junges Publikum an das kleine Festival heranzuführen.
„Ihr solltet jetzt nur noch die Frequenzen oben und unten begrenzen, denn alles, was über 20 000 Hertz ist, kann der Mensch
nicht hören.“
Saarbrücker Komponist