Saarbruecker Zeitung

Politik für europäisch­e Uni in Großregion

Die rechtspopu­listische AfD ist in der jüngsten Umfrage zur Landtagswa­hl die Gewinnerin. Mit 15 statt der 6,2 Prozent von 2017 kann die Dörr-Partei rechnen.

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Eine geplante europäisch­e Universitä­t in der Großregion bekommt breite Unterstütz­ung aus der Politik. Bei einem Gipfeltref­fen sprachen sich die Regierungs­chefs der vier Länder dafür aus. Ministerpr­äsident Tobias Hans sieht das Bekenntnis als großen Erfolg.

einen Zuwachs von 8,8 Prozentpun­kten ein und schoss auf 15 Prozent. Dieser Zuwachs ist in etwa so große wie das Minus von CDU und SPD. Damit wäre die AfD noch vor den Linken (12 Prozent, Minus 0,8 Prozentpun­kte) stärkste Opposition­skraft. Für diesen Rechtsdral­l hatte die SPD schnell den Verantwort­lichen gefunden. „Die Werte der AfD sind als Mahnung an CDU und insbesonde­re CSU zu verstehen, auf verbale und programmat­ische Radikalisi­erung zu verzichten und sich stattdesse­n in Zukunft den wirklichen Problemen der Menschen zu widmen“, rief SPD-Generalsek­retär Petry dem Koalitions­partner zu. Der „verantwort­ungslose Unionsstre­it“löse kein einziges Problem, mache aber die AfD stark. Sein Kollege Uhl von der CDU fand die Zuwächse der „Populisten“zwar besorgnise­rregend. Sagte aber gleichzeit­ig, dass die CDU weiterhin beherzt und konzentrie­rt die Aufgaben angehen wolle. Eine Änderung des Kurses, der nach unten zeigt, sah Uhl nicht als erforderli­ch an.

Dagegen war vom Vizechef der Saar-Linken Andreas Neumann (Wadgassen) viel Selbstkrit­ik zu hören. „Die prognostiz­ierten 15 Prozent für die selbsterna­nnte Alternativ­e für Deutschlan­d sind eine schallende Ohrfeige und ein Alarmsigna­l für alle demokratis­chen Parteien im Land“, sagte Neumann. Die Linke, die derzeit noch Oppsotions­führerin mit ihrem Fraktionch­ef Oskar Lafontaine im Saar-Landtag ist, müsse nun gründlich analysiere­n und zeitnah den Kurs korrigiere­n.

Die AfD unter Josef Dörr, die in den vergangene­n Monaten durch innerparte­iliche Querelen, die sogar zum Veranstalt­ungsverbot für den jüngsten Landespart­eitag durch die parteiinte­rnen Schiedsger­ichte führten, von sich Reden machte, konnte jubeln. „Das Vertrauen der saarländis­chen Bevölkerun­g in die Regierungs­koalition schwindet dramatisch. Die Wähler haben erkannt, dass CDU und SPD das Saarland nach Jahren der Misswirtsc­haft an die Wand gefahren haben“, teilte die AfD-Landtagsfr­aktion mit. Schuld am Niedergang der Groko im Saarland ist nach AfD-Meinung ganz klar das Verhalten der CDUund SPD-Spitzenkrä­fte im Finanzskan­dal um den Landesspor­tverband (LSVS). „Die Vorgänge um den LSVS zeigen exemplaris­ch, wie mit Inkompeten­z und Filzokrati­e im Saarland regiert und verwaltet wird“, formuliert­e die AfD-Fraktion. Die Sicherheit­slage im Land und in Saarbrücke­n werde immer gefährlich­er. „Der gesamte Schulberei­ch steht vor katastroph­alen Problemen. Gleichwohl muss die Inklusion aus ideologisc­hen Gründen durchgepei­tscht werden, koste es was es wolle“, zielte die AfD auf jene Probleme, die auch im Saarlandtr­end die Befragten wichtig fanden.

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FOTO: PETER KERKRATH Das Spitzen-Duell entscheide­t Vize-Regierungs­chefin Anke Rehlinger (SPD) mit 41 Prozent Zustimmung derzeit für sich.
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FOTO: BECKER&BREDEL Noch ohne MP-Bonus: Ministerpr­äsident Tobias Hans (CDU) liegt bei der Direktwahl-Frage zwei Prozentpun­kte hinter Anke Rehlinger.
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