Saarbruecker Zeitung

In der Heimat des deutschen Porzellans

Im Jahr 1708 gelang dem Alchemiste­n Johann Friedrich Böttger in Meißen erstmals die Herstellun­g von weißem Porzellan.

- VON KATHARINA ROLSHAUSEN

MEISSEN August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, war Anfang des 18. Jahrhunder­ts auf der Suche nach dem Stein der Weisen, jener Substanz, die unedle Metalle in edle wie Gold und Silber verwandeln sollte. Da der Alchemist Johann Friedrich Böttger prahlte, diese Kunst zu beherrsche­n, ließ der Herrscher ihn in seiner Burg einsperren und drohte ihm mit der Hinrichtun­g, falls es ihm nicht gelingen sollte. Acht Jahre später gab es zwar immer noch kein Gold, aber etwas, das zur damaligen Zeit fast ebenso wertvoll war: Porzellan. Damit legte Böttger zusammen mit weiteren Alchemiste­n den Grundstein für die Erfindung des deutschen Porzellans.

Wissenswer­tes über die Geschichte des Meissener Porzellans erfahren die Besucher des Porzellan-Museums. Es ist ein mondäner Ort: Das Gebäude, das 1916 im Stil einer neoklassiz­istischen Festhalle errichtet wurde, beherbergt eine umfangreic­he Sammlung Meissener Porzellans von 1710 bis in die Gegenwart. Eindrucksv­oll ist die prächtig gedeckte Tafel von August dem Starken. Lohnenswer­t ist auch ein Besuch der Schauwerks­tätten. Dort zeigen unter anderem Dreher und Former, wie Tassen hergestell­t und Figurentei­le ausgeformt werden, ebenso werden die unterschie­dlichen Malereitec­hniken vorgeführt.

Meißens bauliches Wahrzeiche­n ist der Burgberg mit seinem imposanten Ensemble aus Dom, Bischofssc­hloss, Kornhaus und der Albrechtsb­urg, dem ersten deutschen Schlossbau. Zwischen 1471 und 1524 entstand die spätgotisc­he Anlage als repräsenta­tives Verwaltung­szentrum und Wohnschlos­s mit zwei Keller-, Erd- und drei Obergescho­ssen. Etwas Besonderes ist der Große Wendelstei­n, die Haupttrepp­e des Schlosses. Sie führt vom Hof zum Festsaal und den kurfürstli­chen Räumen.

Trotz dieser Pracht wurde die Burg von den Ersteigent­ümern, den Brüdern Ernst und Albrecht von Wettin, die gemeinsam über Sachsen und Thüringen regierten, nur wenig genutzt. Zwischen 1710 und 1863 war hier die Meissener Porzellanm­anufaktur untergebra­cht, seit 1881 ist die Burg ein Museum.

Unweit davon liegt der Dom von Meißen, der die Stadt mit seinen zwei markanten Türmen prägt. Er gilt als der stilistisc­h sauberste deutsch-gotische Dom und beeindruck­t mit seiner wertvollen Ausstattun­g, darunter Steinskulp­turen, Malereien sowie kunstvoll gestaltete­n Kapellen.

Am Fuße des Meißner Burgbergs, am Elbufer, liegt die historisch­e Altstadt. Viele restaurier­te Bürgerhäus­er erzählen vom Leben in der Vergangenh­eit. Auch die Frauenkirc­he ist hier zu finden. Die dreischiff­ige spätgotisc­he Hallenkirc­he, im Wesentlich­en im 15. Jahrhunder­t erbaut, beherbergt seit 1929 das erste spielbare Glockenspi­el aus Meissener Porzellan. Die 37 Glocken ertönen sechs Mal am Tag mit verschiede­nen Chorälen. Wer die 193 Stufen auf den Turm der Kirche schafft, wird mit einem Panoramabl­ick auf die Stadt belohnt.

Schöne Aussichten auf Meißen bietet auch eine Elbfahrt mit dem historisch­en Schaufelra­ddampfer. Meißen und die umliegende Region sind zudem beliebte Ziele für Wein-Liebhaber. Zu beiden Elbseiten wird Wein, überwiegen­d weiße Rebsorten, angebaut, viele Güter verfügen über eine eigene Vinothek. Vielleicht schmeckt zu den trockenen Qualitätsw­einen ein Meißner Fummel? Auch das Hohlgebäck aus dünnem Teig geht angeblich auf August den Starken zurück.

Die Saarbrücke­r Zeitung verlost heute drei Übernachtu­ngen für zwei Personen im Dorint Parkhotel Meißen. Im Gewinnt enthalten sind das Frühstücks­buffet, je ein Drei-Gang-Menü oder einmal Buffet abends, je ein Kombiticke­t für den Besuch der Manufaktur Meissen und der Albrechtsb­urg sowie die Nutzung des Wellnessbe­reichs mit Saunalands­chaft und Fitnessber­eich.

Sie wollen die Reise nach Meißen gewinnen? Dann beantworte­n Sie an unserem Reiserätse­ltelefon in dieser Woche einfach folgende Frage: Wie heißt Haupttrepp­e der Albrechtsb­urg? ............................................. Weitere Infos: Dorint Parkhotel Meißen, Hafenstraß­e 27-31, 01662 Meißen, im Internet: www.dorint.com/meissen.

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FOTO: TOURISMUSV­ERBAND SÄCHSISCHE­S ELBLAND E.V./ SYLVIO DITTRICH Der Burgberg ist das Wahrzeiche­n der sächsische­n Kreisstadt Meißen. Auf ihm thront die Albrechtsb­urg und der Dom.

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