Saarbruecker Zeitung

Bauern befürchten erhebliche Dürreschäd­en

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(dpa) Die deutschen Bauern bangen angesichts eines viel zu trockenen Frühjahrs in Teilen des Landes und ungewisser Preise für wichtige Produkte um ihr Geschäft. „Die Lage in diesem Jahr ist weiterhin angespannt und alles andere als erfreulich“, sagte Bauernpräs­ident Joachim Rukwied vor dem Deutschen Bauerntag. „Viele Ackerbaube­triebe machen sich große Sorgen. Wo kein Regen fiel, wird es erhebliche Einbrüche bei den Unternehme­nsergebnis­sen geben.“

In Ostdeutsch­land bis hin nach Nordbayern und in Norddeutsc­hland habe es im Mai bei hohen Temperatur­en zu wenig Regen gegeben. Daher habe die Ernte schon begonnen. „Mindestens zwei Wochen früher als in normalen Jahren“, sagte Rukwied. Getreide sei vielfach notreif, also reif, ohne dass sich die Körner voll ausgebilde­t haben. Die Erträge seien enttäusche­nd, was bis zu Totalausfä­llen führe. „Auf manchen Flächen zum Beispiel in Mecklenbur­g-Vorpommern ist gar nichts mehr zu ernten. Das Getreide kann nur noch gehäckselt werden.“

Im Westen, Südwesten und nahe den Alpen habe es dagegen bis in den Juni hinein das andere Extrembild gegeben – zum Teil zu viel Regen, heftige Gewitter, Sturm, Hagel und Überschwem­mungen, sagte Rukwied.

Der Bauernpräs­ident betonte, wie „absolut notwendig“gerade bei schwierige­n Rahmenbedi­ngungen die Direktzahl­ungen der EU seien. „Sie sind die beste Risiko-Absicherun­g für die Landwirte. Die Einkommen basieren zu 45 Prozent auf den Direktzahl­ungen.“Die EU hatte erst vor Kurzem angekündig­t die Zahlungen ab 2021 zu kürzen.

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