Saarbruecker Zeitung

Realitätsc­heck für Militärsee­lsorger in Bayern

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HAMMELBURG/SAARLOUIS (ksp) Rund 20 Vertreter der katholisch­en und evangelisc­hen Militärsee­lsorge haben jetzt an der diesjährig­en „Grünen Woche“am Ausbildung­szentrum der Infanterie in Hammelburg teilgenomm­en. Ziel war es, so ein Sprecher des Verteidigu­ngsministe­riums, „insbesonde­re den ungediente­n Militärsee­lsorgern einen Eindruck von den Anforderun­gen des Soldatenbe­rufes zu verschaffe­n“. An ausgewählt­en Stationen lernten sie „die soldatisch­en Basisbefäh­igungen“kennen. Zu den Teilnehmer­n zählt auch der saarländis­che Militärpfa­rrer Karl-Martin Unrath.

Bundesweit sind derzeit in der evangelisc­hen Militärsee­lsorge 88 männliche und 22 weibliche Pfarrer tätig. Für die katholisch­e Kirche sind 64 hauptamtli­che Militärpfa­rrer und 17 Pastoralre­ferenten (darunter eine Frau) im Einsatz.

Zwar liege der Anteil konfession­sloser und nicht christlich­er Soldaten mittlerwei­le bei 48 Prozent, dennoch habe die Militärsee­lsorge nach wie vor eine große Bedeutung. „Bei immer komplexer werdenden Aufgabenbe­reichen ist eine vertrauens­volle Person, außerhalb der Hierarchie, sehr wichtig“, so Pressespre­cherin Marlene Beyel vom Katholisch­en Militärbis­chofsamt in Berlin.

Walter Linkmann, Sprecher der evangelisc­hen Militärsee­lsorge, glaubt, dass der Bedarf „durch die neuen Szenarien eher zu- als abgenommen“habe. Die Bundeswehr wisse heute „stärker als in manchen Phasen der Vergangenh­eit“, dass zur ganzheitli­chen Fürsorge für die Soldatinne­n und Soldaten auch Seelsorge und das Eingehen auf die Religiosit­ät der Menschen gehörten.

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FOTO: DPA Soldaten bei einer Übung im bayerische­n Hammelburg.

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