Saarbruecker Zeitung

Belgier beeindruck­en wie kein anderes Team

Lukaku schießt beim 5:2 gegen Tunesien als erster Spieler seit Maradona 1986 zwei Doppelpack­s in zwei WM-Spielen hintereind­er.

-

(dpa) Dank der Brillanz von Eden Hazard und der Extraklass­e von Tor-Garant Romelu Lukaku hat sich Belgien endgültig in den Kreis der Turnierfav­oriten bei der Fußball-WM gespielt. Beim souveränen 5:2 gegen komplett überforder­te Tunesier überzeugte­n die Roten Teufel wie kein anderer Favorit bisher mit Spielwitz, Glanz und Abschlusss­tärke. Angeführt von Kapitän Hazard und „Mister Doppelpack“Lukaku scheint das offensive Potenzial grenzenlos. „Wir sind in sehr guter Form. Ich hoffe, dass wir das Finale erreichen können“, sagte der überragend­e Hazard. Zur Belohnung für einen kraftvolle­n und konzentrie­rten Auftritt bekamen die Belgier am Sonntag trainingsf­rei.

Zwei Spiele, zwei Siege, acht Tore: Der Start ist beeindruck­end, auch wenn die Nordafrika­ner mit ihrer extrem offensiven Ausrichtun­g viel zum belgischen Torfest beitrugen. „Heute dürfen wir feiern. Ganz Belgien sollte feiern“, sagte Trainer Roberto Martínez, der das Team innerhalb von zwei Jahren neu geformt hat. Seit 21 Partien ist Belgien ungeschlag­en, die letzte Niederlage gab es im September 2016.

Maßgeblich dafür sind auch und vor allem Hazard und Lukaku. Hazard ist der unangefoch­tene Chef, der Tempodribb­ler führt die talentiert­e Gruppe an und kritisiert auch den vierfachen Torschütze­n bei dieser WM, falls nötig. Diesmal aber verdiente sich dieser ein Extralob. „Ich denke, dieser Kerl verdient alles. Er ist in sehr guter Form momentan. Romelu schießt viele Tore, und wir gewinnen deshalb Spiele“, sagte Hazard über Lukaku.

Als erstem Spieler seit Maradona 1986 gelangen dem 25-Jährigen zwei Doppelpack­s in zwei aufeinande­rfolgenden WM-Spielen. „Das ist ja nett. Aber er hat die WM gewonnen, und ich habe noch gar nichts gewonnen“, relativier­te Lukaku den Vergleich. Sein Appell an sich und an seine Mitspieler muss für die Konkurrenz bei dieser WM fast wie eine Drohung geklungen haben: „Ich hoffe, wir können noch besser spielen. Wir haben noch viel zu tun.“

Zumindest im Angriff bewegt sich Belgien schon nah am Limit. In einem offensiven 3-4-3-System werden die beiden Stars von Spielmache­r Kevin De Bruyne und Flügelflit­zer Dries Mertens bestens unterstütz­t. Trainer Martínez hat es geschafft, die enorme Begabung zu bündeln und in ein passendes System zu stecken. „Du musst gut organisier­t sein. Erst wenn wir als Team auftreten, können wir unsere individuel­le Klasse ausspielen“, betonte Martínez. Die Favoritenr­olle weist er stets zurück, der Teamgedank­e und das Kollektiv stehen bei dem langjährig­en Premier-League-Trainer ganz oben. „Talent alleine reicht nicht“, mahnt Martínez.

Die kleineren Blessuren von Hazard (Wade) und Lukaku (Knöchel) können die Belgier nun in aller Ruhe auskuriere­n, sie stehen im Achtelfina­le. Gegen England geht es am Donnerstag (20 Uhr/ARD) nur noch um den Gruppensie­g.

 ??  ??
 ?? FOTO: GAMBARINI/DPA ?? Kongeniale­s Duo: Belgiens Eden Hazard (links) und Romelo Lukaku trafen beide doppelt.
FOTO: GAMBARINI/DPA Kongeniale­s Duo: Belgiens Eden Hazard (links) und Romelo Lukaku trafen beide doppelt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany