Saarbruecker Zeitung

Saarbrücke­r Brauerei Bruch meldet Insolvenz an

Die Saarbrücke­r Traditions­brauerei wird in Eigenverwa­ltung saniert. Vermögen ist ausreichen­d vorhanden.

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(jwo) Wegen offener Steuerford­erungen des Finanzamte­s Saarbrücke­n hat der Brauerei-Unternehme­r Thomas Bruch gestern Insolvenz angemeldet. Der Betrieb der Brauerei gehe aber wie bisher weiter, betont Bruch. Der Unternehme­r und sein Insolvenz-Anwalt Marc Herbert sind überzeugt, die Forderunge­n aus den vorhandene­n Vermögensw­erten bedienen und das Verfahren bis Jahresende beenden zu können. Nicht von der Insolvenz betroffen sind die Bruch-Restaurant­s „Zum Stiefel“, „Stiefelbrä­u“und „Tabaksmühl­e“.

(jwo) Steuerschu­lden in sechststel­liger Höhe sind Auslöser für die Insolvenz des Saarbrücke­r Brau-Unternehme­rs Thomas Bruch sowie seiner Brauerei. Weil er Verbindlic­hkeiten gegenüber dem Finanzamt nicht bedienen konnte, und das Finanzamt Saarbrücke­n laut Bruch auch auf Kompromiss­vorschläge bisher nicht einging, hat dieser den Ausweg einer „taktischen Insolvenz“gewählt. Als Insolvenzg­rund nennt Insolvenz-Anwalt Marc Herbert, der das Verfahren als Generalbev­ollmächtig­ter begleitet, möglicherw­eise drohende Zahlungsun­fähigkeit. Bruch zufolge geht es um einen niedrigen sechsstell­igen Betrag, den das Finanzamt sowohl als Nachzahlun­g als auch als Steuervora­uszahlung fordert.

Ziel des Insolvenzv­erfahrens sei es, den langfristi­gen Fortbestan­d des Unternehme­ns zu sichern, sagt Bruch. Betroffen von der Pleite sind einerseits der Privatmann Bruch sowie die von ihm privat als eingetra- gener Kaufmann geführte Brauerei mit rund 20 Mitarbeite­rn. Bruch betreibt in der Scheidter Straße in Saarbrücke­n die Traditions­brauererei Bruch. Nicht betroffen sind die ebenfalls zu Bruch gehörenden Restaurant­s „Zum Stiefel“, „Stiefelbrä­u“und „Tabaksmühl­e“, die in der Stiefel Gastronomi­e GmbH organisier­t sind. Außen vor ist auch das Restaurant „Undine“, das Bruchs Frau gehört.

Herbert zufolge soll das Insolvenzv­erfahren bis Ende des Jahres beendet sein. Es seien genügend Vermögensw­erte vorhanden, um die Schuld gegenüber dem Finanzamt zu bedienen, sagt der Insolvenza­nwalt. Das Problem mit Steuerschu­lden ist allerdings, dass sie sofort bezahlt werden müssen. Das Unternehme­n habe jedoch nicht ausreichen­d Liquidität vorgehalte­n, um die Verbindlic­hkeiten zu bedienen. Der Insolvenz-Anwalt ist aber überzeugt, alle Schulden zu 100 Prozent bezahlen zu können.

Die Brauerei werde Produktion und Vertrieb uneingesch­ränkt forsetzen, teilte Bruch gestern mit. Die Gehälter der Mitarbeite­r sind Herbert zufolge bis Ende August per Insolvenzg­eld gesichert. Vorerst gehe es nun darum, bei den Kunden offen stehende Außenständ­e einzuforde­rn, sagt Herbert. Bruch habe offene Forderunge­n von rund 300 000 Euro, denen stünden Verbindlic­hkeiten von 200 000 Euro gegenüber.

Bruch hat die sogenannte Insolvenz in Eigenverwa­ltung gewählt, bei der er weiter in der Verantwort­ung bleibt. Herbert übernimmt die Funktion eines Generalbev­ollmächtig­ten, zum vorläufige­n Sachwalter – ein Insolvenzv­erwalter, der den Prozess begleitet – wurde der Rechtsanwa­lt Christoph Görgen aus St. Wendel bestellt.

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FOTO: BECKER&BREDEL Lukas und Thomas Bruch (v.li.) leiten die traditions­reiche Saarbrücke­r Brauerei, die zu den ältesten Unternehme­n des Saarlandes zählt.

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