Saarbruecker Zeitung

Ärzte-Präsident warnt vor Verharmlos­ung von Cannabis

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(red) „Finger weg von jeglichen Drogen.“Dazu ruft Sanitätsra­t Dr. Josef Mischo in seiner Funktion als Vorsitzend­er der Bundesärzt­ekammer-Arbeitsgru­ppe „Sucht und Drogen“auf. Das gelte für legale Drogen wie Tabak und erst recht für illegale Substanzen. Dabei solle auch der Konsum von Cannabis nicht verharmlos­t werden. „Je jünger die Konsumente­n, desto schwerwieg­ender die Folgen“, sagt Kammerpräs­ident Mischo.

Durch eine Legalisier­ung von Cannabis würden die gesundheit­lichen Gefahren des Cannabisko­nsums verharmlos­t und präventive Bemühungen im Suchtberei­ch konterkari­ert, heißt es dazu in einer Stellungna­hme der Bundesärzt­ekammer (BÄK) zur öffentlich­en Anhörung vor dem Gesundheit­sausschuss des Deutschen Bundes- tags am gestrigen Mittwoch. Nach Einschätzu­ng der BÄK würde eine Cannabis-Freigabe zu steigenden Konsumente­nzahlen führen und den medizinisc­hen Behandlung­sbedarf erhöhen.

Eine jüngst vorgelegte und vom Bundesgesu­ndheitsmin­isterium geförderte Studie zeige unter anderem auf, dass es durch Cannabisko­nsum zu eingeschrä­nkter Gedächtnis­leistung, Aufmerksam­keit und Psychomoto­rik sowie hirnstrukt­urellen Veränderun­gen kommt. Zudem steige das Risiko für psychotisc­he Störungen und die Entwicklun­g eines Abhängigke­itssyndrom­s deutlich an.

Weitere Infos unter www.baek.de

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FOTO: ARNE IMMANUEL BÄNSCH/DPA Junge Erwachsene in Deutschlan­d haben zuletzt deutlich mehr Cannabis konsumiert als noch vor wenigen Jahren.
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FOTO: ROBBY LORENZ Dr. med. Josef Mischo

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