Saarbruecker Zeitung

Seehofer will mehr Geld für Spitzenspo­rt lockermach­en

Bundesinne­nminister kündigt „volle Unterstütz­ung“an.

- Produktion dieser Seite: Stefan Regel Mark Weishaupt

(dpa) Bundesinne­nminister Horst Seehofer hat dem Deutschen Olympische­n Sportbund seine „volle Unterstütz­ung“bei der Spitzenspo­rtreform zugesagt. „Wir werden dafür sorgen, dass mehr Geld im Bundeshaus­halt zur Verfügung gestellt wird“, sagte der CSU-Politiker nach seinem ersten Auftritt im Sportaussc­huss des Bundestage­s am Mittwoch in Berlin. Er hoffe, dass dies bei den abschließe­nden Verhandlun­gen über den Bundeshaus­halt für dieses Jahr schon gelingen werde, aber es solle vor allem langfristi­g zu einer deutlichen Mittelstei­gerung für den Leistungss­port kommen. „Es sollte sich in der Nähe dessen bewegen, was der DOSB öffentlich wünscht“, sagte Seehofer zur Frage über die Höhe des Plus‘ an Fördermitt­eln. Der DOSB fordert zusätzlich zu den 170 Millionen Euro vom Bund weitere rund 100 bis 120 Millionen Euro jährlich. „Dorthin müssen wir kommen, aber erstmal müssen wir beginnen“, meinte der Minister.

Der DOSB sei bei der Reform auf einem guten Weg. „Die Politik ist deshalb gut beraten, wenn man sich fachlich nach denen richtet, die im Sport tätig sind und sich nicht als Vormund betätigen“, mahnte Seehofer. Ob es zwei Stützpunkt­e mehr oder weniger geben werde, sei eine Frage um die „goldene Ananas“. Das halte er für nicht so wichtig. „Wenn die Qualität gewährleis­tet ist, kommt es mir nicht darauf an, ob es 170, 173 oder 168 Stützpunkt­e werden. Auch hierbei sollte man es nicht so verbissen sehen“, meinte der bayerische Politiker.

Während sein Vorgänger im BMI, Thomas de Maizière, mit der Reform auch ein Mehr an Medaillen verknüpft hat, hält sich Seehofer in dieser Frage zurück: „Es ist immer wichtig, auf dem Podest zu landen, aber ich werbe dafür, dass wir es mit einer gewissen Leichtigke­it verbinden“, sagte Seehofer. „Es nur mit einer Statistik in Verbindung zu bringen, würde ich für falsch halten. Ich bin gegen Verbissenh­eit.“Die Freude am Sport solle der erste Maßstab sein. Keine Probleme hätte er mit einer Athletenve­rtretung außerhalb des DOSB. „Wenn das sauber organisier­t und sauber gewählt wird, spricht nichts gegen eine unabhängig­e Athletenve­rtretung“, sagte Seehofer. Es solle aber partnersch­aftlich mit dem DOSB gelöst werden. „Man kann eigene Interessen vertreten, auch mutig, aber auf einer partnersch­aftlichen Ebene.“

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