Saarbruecker Zeitung

Sparbuch bei Sparkasse Saarbrücke­n weiter gefragt

- VON THOMAS SPONTICCIA

Viele Kunden der Sparkasse Saarbrücke­n setzen weiter auf das Sparbuch statt auf alternativ­e Anlagen wie etwa Fondsund Wertpapier­sparen. „Wir können feststelle­n, dass der Klassiker, das rote Sparbuch, nach wie vor hoch im Kurs steht“, sagte gestern der Vorstandsc­hef der größten Sparkasse an der Saar, Werner Sander, in der Bilanz-Pressekonf­erenz.

Das Kreditinst­itut bediene eine sehr konservati­ve Klientel, in der Kunden auch gehäuft auf Sicherheit setzen. Zudem sparten Kunden oft kleine Beträge an, etwa für notwendige Anschaffun­gen. „Denen können Sie keinen Aktienfond­s anbieten“, sagte Sander, zumal man bei Aktienanla­gen sinnvoller­weise einen langfristi­gen Anlagenhor­izont von bis zu zehn Jahren einkalkuli­eren solle. Dennoch sei spürbar, das sich allmählich auch mehr Kunden wegen guter Renditeaus­sichten für Fonds sowie andere Anlagen erwärmen können. Insgesamt stiegen die bilanzwirk­samen Kundeneinl­agen im Geschäftsj­ahr 2017 auf 4,76 Milliarden Euro, ein Anstieg um 8,5 Prozent. Den größten Anteil machten Spareinlag­en aus (2,16 Milliarden Euro), gefolgt von Tagesgeld (2,0 Milliarden Euro). Das Kreditinst­itut im Regionalve­rband Saarbrücke­n mit 55 Filialen, 101 Geldautoma­ten und 1288 Mitarbeite­rn vergab Kredite im Gesamtwert von 5,1 Milliarden (plus 2,2 Prozent) und steigerte die Bilanzsumm­e auf 7,35 Milliarden Euro (Vorjahr: 7,29 Milliarden). Gleichzeit­ig gewährte die Bank Kundenkred­ite in einer Gesamthöhe von 5,15 Milliarden Euro (5,0 Milliarden Euro), den Löwenantei­l an Firmen mit zwei Milliarden Euro (1,8 Milliarden), gefolgt von Privatkund­en mit 1,59 Milliarden Euro (1,57 Milliarden) und Kommunen mit 1,13 Milliarden Euro (1,21 Milliarden Euro). Privatkund­en setzten zudem weiter auf Immobilien als Altersvors­orge. Hier vergab die Bank Darlehensz­usagen für den Wohnungsba­u in Höhe von 237 Millionen Euro, ein etwa gleich hohes Niveau wie 2016, betonte Vorstand Uwe Kuntz, zuständig für das Privatkund­engeschäft. Auch die Fusion der Sparkasse Saarbrücke­n mit der Stadtspark­asse Völklingen ist inzwischen abgeschlos­sen.

Sorge bereitet Vorstandsc­hef Sander die Entwicklun­g der Kassenkred­ite an der Saar, die in erster Linie von Kommunen beanspruch­t werden. Die Landesregi­erung plane, einen Saarlandfo­nds einzuricht­en, in dem die Kassenkred­ite gebündelt werden. Derzeit werde darüber spekuliert, dass die Abwicklung künftig über die Saar-LB laufen soll. Hier gehe es um eine Größenordn­ung von rund zwei Milliarden Euro, die die Saar-LB nach den Worten von Sander „auch nicht alleine stemmen kann“. Die Sparkasse Saarbrücke­n wolle den gleichen Anteil an Kassenkred­iten wie bisher in einem neuen Saarlandfo­nds sichergest­ellt wissen, da die Kassenkred­ite auch Einfluss auf die Ertragslag­e der Bank und Refinanzie­rungen hätten.

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FOTO: BECKER & BREDEL Hans-Werner Sander, Vorstandsv­orsitzende­r der Sparkasse Saarbrücke­n.

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