Saarbruecker Zeitung

Geocacher auf Deutschlan­d-Tour

Daniel Pflieger ist auf einer 2500 Kilometer langen Rad-Tour durch Deutschlan­d. Auf der Jagd nach kleinen versteckte­n „Schätzen“besucht er jetzt auch Saarbrücke­n.

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Andere Geocacher verteilen diese Rundreise auf Jahre. Pflieger will es innerhalb eines Monats schaffen. Damit will er seine Geocaching-Fahrradtou­r des letzten Jahres vom nördlichst­en bis zum südlichste­n Punkt Deutschlan­ds toppen: „Ich neige dazu, immer noch mal gerne einen draufzuset­zen“, beschreibt sich der Geocaching-Begeistert­e.

Geocaching ist seine Leidenscha­ft. Begonnen hat der 34-Jährige mit diesem Spiel vor zehn Jahren, als er als Heilerzieh­ungspflege­r mit Kindern mit Behinderun­g arbeitete und auf Empfehlung eines Freundes dieses Spiel als Freizeitge­staltung wählte. Seitdem hat es ihn nicht mehr losgelasse­n und er stellt sich immer neuen Herausford­erungen.

Beim Geocaching spiele oft auch der Wettbewerb untereinan­der eine Rolle: Wer hat die meisten oder höchstgele­genen Caches gefunden oder wer hat die meisten Länder besucht? Ist man dann aber in der Umgebung, wo die Suche startet, vergesse man das schnell – besonders an so ausgefalle­nen Orten wie dem brasiliani­schen Urwald: „Toll ist dann natürlich, wenn einem ein Affe über die Schulter springt, oder eine drei Meter lange Schlange schnell in den Urwald verschwind­et, weil mehrere Deutsche auf der Suche nach Caches durch den Wald laufen“, schildert Pflieger die Eindrücke seiner Brasilien-Geocaching-Reise.

An Orte wie diesen begleitet der Hannoveran­er Geocacher mit seinem Reisebüro „Cacher Reisen“. Vor acht Jahren hat der erfahrene

„Ich neige dazu, immer noch mal gerne einen

drauf zu setzen.“

Daniel Pflieger

Geocacher

Geocacher mit der Gründung der Firma „Geheimpunk­t“sein Hobby zum Beruf gemacht. Dieses bietet Geocaching-Events für Firmen und andere Gruppen an. Fünf Jahre später hat er dann sein Reisebüro eröffnet und ermöglicht damit Geocaching-Reisen zu außergewöh­nlichen Orten weltweit.

Nicht nur die verschiede­nen Spielorte stellen eine der Herausford­erungen dar, die das Spiel so interessan­t machen. „Ich spiele das Spiel jetzt schon seit zehn Jahren und finde es fasziniere­nd, wie oft ich aufs Neue von der Kreativitä­t derjenigen, die die Sachen verstecken, überrascht wurde“, sagt Pflieger, „Geocaching ist eben ein Spiel von Spielern für Spieler.“

Damit sich die Spieler über ihr Hobby und die dabei gesammelte­n Erfahrunge­n austausche­n können, lädt er auf seiner Tour zu Geocaching-Events in den Hauptstädt­en ein. Neben dem gegenseiti­gen Austausch und regionaler Geocaching-Empfehlung­en verteilt Pflieger sogenannte Trackables, bei Geocachern beliebte Spieleleme­nte. Diese hinterläss­t man in den Caches mit dem Auftrag an andere Geocacher, sie an andere Orte mitzunehme­n. Außerdem werden auf der Veranstalt­ung fünf hochwertig­e Taschenlam­pen verlost.

Er verbindet seine Tour mit einer Spendenakt­ion. So kann jeder, der möchte, für gefahrene Kilometer 50 Cent spenden und damit die Aktion „1000plus“unterstütz­en. Diese bietet ungewollt schwangere­n Frauen Hilfe und Beratung, ein Thema, das dem Vater von drei Kindern am Herzen liegt.

Fragt man Daniel Pflieger nach seinen Zielen für die nächsten Jahre, wird deutlich, dass diese Tour nicht seine letzte ist. So will er nächstes Jahr von München bis Venedig auf die Suche gehen. Als Fernziel nennt er die ISS, auch wenn es sicher noch ein bisschen dauere, bis diese Reise möglich sei.

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FOTO: SINA PFLÖGER Daniel Pflieger besucht mit dem Rad bei seiner Deutschlan­d-Tour am Sonntag Saarbrücke­n.

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