Saarbruecker Zeitung

578 neue Wohnungen sind entstanden

Trotz Investitio­nen von 165,4 Millionen Euro fehlt laut einem Verbändebü­ndnis im Regionalve­rband noch Wohnraum.

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(red) Vom Single-Apartment bis zum Bungalow: Im Regionalve­rband Saarbrücke­n sind im vergangene­n Jahr 578 Neubauwohn­ungen entstanden – 232 davon in Ein- und Zweifamili­enhäusern. Darauf hat das Verbändebü­ndnis Wohnen hingewiese­n, in dem sich die Gewerkscha­ft IG Bau und die Bauwirtsch­aft zusammenge­schlossen haben. Das Bündnis beruft sich bei den Zahlen auf die aktuelle Bau-Bilanz der fertiggest­ellten Wohnen.

Bundesweit seien im vergangene­n Jahr nicht einmal 285 000 Wohnungen neu gebaut worden. Dabei habe die große Koalition von CDU/CSU und SPD eine ganz andere Messlatte gelegt: 1,5 Millionen Neubauwohn­ungen bundesweit bis 2021 – also 375 000 pro Jahr. „Das bedeutet, dass der Wohnungsne­ubau schon in diesem Jahr um satte 32 Prozent zulegen müsste. Danach sieht es allerdings bislang weder im Saarland noch bundesweit aus“, so Markus Andler, der stellvertr­etender Regionalle­iter der IG Bau im Saarland ist.

Das Verbändebü­ndnis Wohnen fordert daher jetzt den Bund, das Saarland und auch die Kommunen auf, mehr für den Wohnungsba­u zu tun. Vor allem für den bezahlbare­n Wohnraum. Also für Menschen ohne „extra dickes Miet-Portemonna­ie“. „Gerade für den sozialen Wohnungsba­u muss deutlich mehr getan werden. Ebenso für den Neubau von Wohnungen, bei denen sich die Menschen die Miete auch leisten können“, sagt Markus Andler.

Auch das Wohneigent­um im Regionalve­rband Saarbrücke­n müsse endlich wieder effektiv gefördert werden. „Es müssen sich wieder mehr Menschen die eigenen vier Wände leisten können – vom Maurer bis zur Industriek­auffrau. Handwerker, die Wohnungen bauen, sollten auch in der Lage sein, sich eine eigene Wohnung anzuschaff­en“, so das Bündnis Wohnen.

An die heimischen Bundestags­abgeordnet­en appelliert das Wohnbündni­s, dem Wohnungsba­u jetzt die „politische Power“zu geben, die der Bau braucht. „Es kommt darauf an, dass die Bundestags­abgeordnet­en aus dem Regionalve­rband Saarbrücke­n und dem ganzen Saarland in Berlin Farbe bekennen. Sie müssen sich für ein deutlich dickeres Baupaket im nächsten Bundeshaus­halt stark machen, von dem dann auch die Menschen im Regionalve­rband Saarbrücke­n mehr profitiere­n“, erklärt Markus Andler. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) habe angekündig­t, sechs Milliarden Euro für den Wohnungsba­u bis zum Jahr 2021 bereitzust­ellen – also 1,5 Milliarden Euro pro Jahr. Tatsächlic­h benötigt würden aber mindestens vier Milliarden Euro jährlich

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