Saarbruecker Zeitung

„Ich halte Glücklichs­ein für ein eintöniges Thema“

Das neue Album von Florence and The Machine bietet Bewährtes: Pauken, Trompeten und immer die ganz große Geste.

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schwer tut, lieferte sie kürzlich in einem Interview des britischen „Guardian“: Nach ihren energiegel­adenen Auftritten falle es ihr schwer, wieder auf dem Boden der Tatsachen anzukommen. „Banale Situatione­n erhalten dann Tiefsinn. Die Auftritte, das Erhabene, und dann einfach Fernsehen schauen – das Alltäglich­e macht das alles magisch.“

„High as Hope“ist das vierte Album von Welch. Nach der Veröffentl­ichung des Debüts „Lungs“legte sie eine Sensations­karriere hin, die der 31-Jährigen mit Faible für lange Flatterkle­ider und kunstvolle Videos nicht nur Plattenver­käufe, sondern auch Renommee in der Modewelt einbrachte. Dem Radiopubli­kum dürfte sie sich spätestens mit ihrer allgegenwä­rtigen Cover-Version von „You Got the Love“eingeprägt haben. Beim traditions­reiche Penguin-Verlag soll im Juli mit „Useless Magic“ein Band mit Gedichten und Zeichnunge­n von Welch erscheinen.

Den Megaerfolg versuchte sie mit Partys und Alkohol zu verkraften, wie sie erklärt. Zuletzt sei sie aber ruhiger geworden, bleibe öfter zuhause, sagte sie dem „Guardian“. So könne sie auch ihrer Mutter gewordenen Schwester helfen. „Wir unterstütz­en uns gegenseiti­g. Ich habe Karriere gemacht, sie hat Familie, und wir haben beide hinter die perfekte jeweilige Fassade gesehen.“

So offen gibt sich Welch auch auf dem Album. Die Single „High as Hope“beginnt sie mit einem Eingeständ­nis ihrer Magersucht. „Mit 17 habe ich mit dem Hungern angefangen“, singt sie auf Englisch. In „No Choir“heißt es: „Ich halte Glücklichs­ein für ein eintöniges Thema.“Mit solchem persönlich­en Liedgut will sie auch wieder auf die Bühnen – auf die ganz großen Bühnen. Mit kleineren Gruppen tue sie sich schwer, das sei ihr zu viel, sagte Welch. Dann lieber große Shows mit viel Publikum – etwa am 13. Juli beim Melt-Festival in Gräfenhain­ich.

(Universal).

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