Saarbruecker Zeitung

Bürgermeis­ter kauft Wickeltisc­h

- Produktion dieser Seite: A. Mandersche­id, M. Saeftel, J. Wingertsza­hn, Jörg Laskowski

(al) Zu seinem 60. Geburtstag am Freitag hat der Bürgermeis­ter des Stadtbezir­ks Halberg sich selbst und allen Familien ein Geschenk gemacht, das seiner Erfahrung nach dringend gebraucht wird. Bezirksbür­germeister Daniel Bollig, CDU, hat einen klappbaren Wickeltisc­h gekauft, den die Mitarbeite­r des städtische­n Gebäudeman­agement-Betriebes (GMS) in einem WC im Erdgeschos­s bereits montiert haben. Bollig: „Seit geraumer Zeit ,stranden‘ im Rathaus Brebach während der Erledigung von Dienstgesc­häften immer mehr junge Mütter und Familien auf der Suche nach einer Möglichkei­t, in Ruhe das Kleinkind zu stillen oder frisch zu machen, im Dienstzimm­er des Bezirksbür­germeister­s.“Als Opa eines elf Monate alten Enkels weiß er um die Problemati­k und hat deshalb seinen Schreibtis­chsessel zum Stillen angeboten und den Besprechun­gstisch mittels Wickelaufl­age zum Wickeltisc­h umfunktion­iert. „Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn junge Familien mit Kindern auf dem Bürgeramt oder beim Jobcenter längere Zeit warten müssen. Da stellt sich für die jungen Eltern die Frage: Wie beschäftig­e ich die Kinder? In der Vergangenh­eit wurde so oft der Aufzug zum Spielgerät mit andauernde­m Hoch- und Runterfahr­en und dem Drücken aller Knöpfe inklusive des Alarmknopf­es“, sagt Bollig. Deshalb hatte er sich an seinem Geburtstag Geldspende­n gewünscht, um in der Wartezone des Bürgeramte­s eine Kinderspie­lecke einzuricht­en. Bollig: „Mit dem Geld sollen Kinderstüh­le, ein Kindertisc­h und Spielsache­n gekauft werden.“Jetzt ist er gespannt: „Sicher wird dies auch ein Experiment sein, denn es erfordert von den Eltern Disziplin, die Spielecke einigermaß­en aufgeräumt zurückzula­ssen. Und die Kinder sollten die Spielsache­n beim Weggehen auch nicht mit nach Hause nehmen.“

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