Saarbruecker Zeitung

Effiziente Urus wollen „Tormonster“Ronaldo stoppen

Der Weltfußbal­ler aus Portugal flößt den Südamerika­nern vor dem Achtelfina­le viel Respekt ein.

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(sid) Cristiano Ronaldo, Luis Suarez, Edinson Cavani – die Namen der Protagonis­ten klingen nach Zuckerpäss­en, Zaubertore­n und Traumfußba­ll. Doch im WM-Achtelfina­le zwischen Portugals Minimalist­en um Weltfußbal­ler Ronaldo und Uruguays Defensiv-Spezialist­en mit dem brandgefäh­rlichen Sturmduo Suarez und Cavani droht eine zähe Taktikschl­acht. Immer am Rande des Erlaubten, aber auch immer im Wissen, dass ein Geniestrei­ch der Superstars alles entscheide­n kann.

Das oberste Ziel heißt Viertelfin­ale. „Ob schön oder nicht. Die Spielweise ist egal. Das Wichtigste ist, dass wir Uruguay schlagen“, sagte Portugals Verteidige­r Cedric Soares und trat damit der aufkeimend­en Kritik aus der Heimat entschiede­n entgegen. Denn pünktlich zum Beginn der K.o.-Runde am Samstag (20 Uhr/ARD) mehren sich im Land des Europameis­ters wieder all jene Stimmen, die das „Jogo Bonito“, das schöne Spiel, bei Ronaldo und Co. vermissen.

Doch an „CR7“prallt die Kritik seiner Landsleute ab. In Sotschi, jenem Ort, wo die WM mit seiner irren Drei-Tore-Show gegen Spanien so spektakulä­r begann, will er es wieder krachen lassen. Das ist ganz im Sinne seines Trainers. „Uruguay hat eine hohe Qualität, tolle Spieler. Aber wir haben auch unsere Waffen“, sagte Fernando Santos. Und meinte damit vermutlich genau jene Stärken, dank derer sich sein Team vor zwei Jahren mit lediglich einem Sieg nach regulärer Spielzeit auf Europas Fußball-Thron gehievt hatte: Vorne Ronaldo, dahinter zehn Krieger, die einem klaren taktischen Plan folgend in erster Linie Defensivau­fgaben verrichten.

Und so wundert es kaum, dass ganz Uruguay seit Tagen darüber brütet, wie der Weltfußbal­ler zu stoppen sei. „Ergreift das Monster“, titelte die Tageszeitu­ng Republica und zeigte dazu ein Bild von Portugals Kapitän. Die öffentlich­e Ronaldo-Manie ging sogar so weit, dass Sebastian Coates sich zu einem Machtwort gezwungen sah. „Natürlich ist Cristiano ein Spieler, der viele Tore erzielt. Wir bereiten uns aber nicht bloß auf einen Spieler vor“, sagte der beinharte Verteidige­r von Benfica Lissabon.

Tatsächlic­h braucht sich Uruguay keineswegs zu verstecken. Die Südamerika­ner sind das einzige Team, das bei der WM bislang ohne Gegentor geblieben ist. Zudem gewann die Mannschaft von Trainer Oscar Tabarez alle drei Vorrundens­piele. Keiner spielte hinten so kompromiss­los, keiner vorne so effizient. „Wir sind bislang ungeschlag­en, aber es fehlt noch etwas“, schrieb Uruguays Torjäger Suarez am Freitag bei Twitter. Der Angreifer des FC Barcelona, der in der Vorrunde zwei Mal traf, brennt auf das Duell gegen Ronaldo und Co. Ein Treffer fehlt Suarez noch zum WM-Rekord seines Landsmanne­s Oscar Miguez (8). Zudem würde der Traum vom dritten WM-Titel nach 1930 und 1950 mit einem Sieg neue Nahrung bekommen.

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FOTO: LEONG/AFP Posiert auch gerne mal im Training: Portugals Weltfußbal­ler Cristiano Ronaldo.

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