Bei der Zollpolitik Fakten nennen
Wenn Herr Drewes seine persönliche Meinung, oft auch als Kommentar betitelt, dem SZ-Leser offeriert, sollte er dem Leser die Fakten nicht vorenthalten. Die Einfuhr amerikanischer Produkte in die EU wird seit Jahrzehnten von dieser mit 5,2 Prozent Zoll, im Durchschnitt, beaufschlagt. Die Einfuhr europäischer Produkte in die USA wird seitens der USA mit 3,5 Prozent zolliert. Die USA liefern 1800 Produkte zollfrei nach Europa, während die EU 1246 Produkte zollfrei in die USA liefert. Um unsere europäischen Bauern zu schützen, schlagen wir bis zu 60 Prozent auf Import-Fleisch drauf. Bei Import-Zucker werden sogar 100 Prozent fällig. Wer also selbst im Zollhaus sitzt, sollte Partnern und Freunden nicht mit Halbwahrheiten und Vertuschung begegnen. Von den Medien erwarte ich eine regierungs- und parteiübergreifende Berichterstattung, auch wenn es, wie mittlerweile sehr deutlich ersichtlich, immer schwerer fällt. den Mindestlohn von neun auf elf Dollar. Aufgrund der Steuerreform investieren amerikanische Unternehmen ihr im Ausland geparktes Kapital. Dazu kommen: 1,5 Billionen Investitionen in die Infrastruktur und das Klimaabkommen wegen unlauterer Behauptungen über CO2 zum Wohle der US-Wirtschaft nicht ratifiziert. Frieden in Syrien und Korea durch intelligente indirekte Verhandlungen mit Russland und China (Anm. d. Red.: In Syrien herrscht kein Frieden). Abbau des Handelsdefizits durch sinnvolle Zölle und neue bilaterale Verträge, Atomabkommen mit dem Iran u.a. wegen Geldwäsche und Terrorismus-Unterstützung nicht ratifiziert, Rückgang illegaler Einwanderung um 40 Prozent, legale qualifizierte Einwanderung beschränkt. Sowie erfolgreicher Kampf gegen Pädophilie, Menschen- und Drogenhandel mit entsprechenden Festnahmen. Es ist beschämend, wie in Deutschland immer wieder die Tatsachen verdreht werden, ein erfolgreicher Präsident wird denunziert, wo es nur geht. Und eine absolut deprimierend und auf ganzer Ebene enttäuschende Angela Merkel wird uns immer wieder als tolle Kanzlerin verkauft. W. Bush hätte von ihm lernen können; und das will schon etwas heißen. Ein grüner Abgeordneter im Bundestag namens Fischer nannte den Präsidenten des Bundestages einst öffentlich ein Arschloch. Ich käme nicht auf diese Idee. Herr Gauland machte dies auf seine Weise, indem er Trump lobte und sich ins Abseits stellte. Er erntete Kopfschütteln bei den Demokraten in meiner Heimat. Dass sich aber die europäischen und asiatischen Repräsentanten ihrer Länder von Trump demütigen lassen, nach Kanada fahren, um sich von ihm wie dumme Buben abwatschen zu lassen, das haben sie nicht nötig. Noch einmal: Was hat Trump bisher geleistet? Nichts. Er hat die Welt gespalten und den Hass auf die USA vergrößert. Ich hoffe, dass die noch freie Welt und Europa aufwachen und ihm die Stirn bieten. Er will den Handelskrieg. Soll er doch. Das amerikanische Volk wird als erstes die Zecke in seinem Pelz entfernen. Nato noch soll (die durch Wortbruch bei der Osterweiterung Russland erst dazu gebracht hat, sich wieder bedroht zu fühlen und gegenzusteuern). Ohne die Nato begegnet sich die EU mit Russland auf Augenhöhe, ohne den Dauer-Aggressor USA. Wirtschaftlich sind die USA zwar ein starker Markt, aber warum orientieren wir uns langfristig nicht mehr südlich? Da wächst ein ganzer Kontinent vor unserer Haustür zusammen, mit gemeinsamer Währung (Eco) und Wirtschaftsunionen; investieren wir statt weiter in den USA in E-Auto-Werke in Afrika, günstige Fahrzeuge für den dortigen Markt. Man schlägt mehrere Fliegen mit einer Klappe: Billiger testen kann man E-Mobilität nicht, die Erfahrungen und Skaleneffekte kommen auch uns hier zugute, es gibt neue Absatzmärkte für unsere Technologien und nebenbei stabilisieren sich die Länder und es gibt weniger Wirtschafts- oder Regimeflüchtlinge von dort. zwischen den USA und Europa wird immer wahrscheinlicher. Es klingt wie das berühmte „Pfeifen im Wald“und ist eher ein Ausdruck von Hilflosigkeit, wenn Wirtschaftsminister Altmaier glaubt, dass ein Handelskrieg die USA härter treffen könnte als die Europäer. Die USA sind die größte Wirtschaftsmacht der Welt. Wer die Macht hat, sitzt am Ende am längeren Hebel, wenn es um die Durchsetzung eigener Interessen geht. Die USA setzen dabei insbesondere auf die Bedeutung ihrer Währung. Kaum eine international tätige Bank kann auf Geschäfte in US-Dollar verzichten. Wer nicht pariert, bekommt den Bannstrahl der USA zu spüren. Sogar der Wirtschaftsgigant China hatte im Handelsstreit zunächst nachgegeben. Trump scheint auf die transatlantische Partnerschaft nicht viel Wert zu legen. Der einzige europäische Staatsmann, der ihn positiv beeinflussen könnte, ist Frankreichs Präsident Macron. Das Verhältnis zu Kanzlerin Merkel ist hingegen mehr als unterkühlt. Dabei schwärmte Trump vor seiner Kandidatur noch von Merkel und ihrer Führungskunst: „Deutschland lehnt sich still zurück, sammelt Geld ein und macht damit ein Vermögen“. Klingt so ein neidischer Immobilienmogul? Merkel jedenfalls fühlte sich geschmeichelt. Spätestens jedoch, als Trump sie wegen ihrer Flüchtlingspolitik als „geisteskrank“bezeichnete, ist es vorbei mit den Sympathiebekundungen. Mittlerweile wurde öffentlich bekannt, dass Trumps Wahl für Merkel mit ein Grund für eine weitere Kanzlerkandidatur gewesen sein soll, wohl um als Retterin der freien Welt die freiheitliche internationale Ordnung zu verteidigen. Trump dürfte diese Selbstüberhebung der Kanzlerin nicht gefallen haben. Angesichts von Trumps Charakter ist es daher nicht auszuschließen, dass der Handelskrieger an der deutschen Kanzlerin ein Exempel statuieren möchte, wer am Ende „oben“und wer „unten“ist.