Saarbruecker Zeitung

Streit um Cézanne beigelegt

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(dpa) Im Streit um eines der wertvollst­en Werke aus dem Nachlass von Cornelius Gurlitt haben sich das Kunstmuseu­m Bern und die Familie des Malers Paul Cézanne geeinigt. Das Bild „La Montagne Sainte-Victoire“bleibt im Besitz des Kunstmuseu­ms Bern, wird aber oft im Museum Granet in Aix-en-Provence zu sehen sein, Cézannes Heimatstad­t. Beide Seiten einigten sich auf einen langfristi­gen Leihvertra­g, wie sie gestern in Bern mitteilten.

Das Gemälde, geschätzt auf mehr als 26 Millionen Euro, ist ab sofort in der Ausstellun­g „Bestandsau­fnahme Gurlitt Teil 2: Der NS-Kunstraum und die Folgen“im Kunstmuseu­m Bern zu sehen (bis 15. Juli). Das Werk war in Besitz von Cornelius Gurlitt, der die Sammlung von seinem Vater geerbt hatte, einem der Kunsthändl­er Hitlers. Gurlitt starb 2014 und hatte alles dem Kunstmuseu­m Bern vermacht. Zwar gab es bei Nachforsch­ungen keinen Hinweis, dass die Nazis das Cézanne-Bild einem rechtmäßig­en Besitzer geraubt hätten. Wie es in Gurlitts Besitz kam, blieb aber unklar. Die Nachfahren von Cézanne erhoben Anspruch auf das Bild. Mit der Lösung zeigten sich beide Seiten nun zufrieden.

Gurlitts Sammlung war 2012 entdeckt worden (wir haben berichtet). Er hatte mehr als 1500 Werke, davon die meisten auf Papier, in einer Wohnung in München und einem Haus in Salzburg gelagert.

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