Na, dann Prost!
Ministerin Anke Rehlinger wollte ein Fass aufmachen. Doch es sollte lange dauern, bis endlich Bier aus dem Zapf hahn sprudelte.
Das ganze „Dorf“spricht darüber. Eine Ouvertüre der besonderen Art. Ein Volksfest beginnt halt oft mit einem großen Fass, das auf einer Bühne steht und auf den Hammer wartet. Beim bestens besuchten Waldfest der Kulturgemeinschaft Pfaffenkopf in Dudweiler kam das Spektakel am Freitag wieder zu allen Ehren. Diesmal mit Ministerin Anke Rehlinger. Beherzt schritt sie zur Tat, setzte den Hammer an und schlug zu – sie, die mal Spitzensportlerin im Hammerwerfen war. Hier aber musste sie nichts mit Wucht von sich werfen, sondern den Zapfhahn treffen. Am besten mit nur wenigen Schlägen und gerade so, dass nur wenig Bier unkontrolliert dem Gefäß entströmt. Der Ehrengast wusste natürlich um diese hohe Kunst. Doch Hunderte Augen verfolgten ein Schauspiel, das der größtmöglichen Erheiterung diente. Wumm, wumm, wumm – immer feste drauf. Wahrscheinlich hat niemand die Schläge gezählt, es mögen vielleicht 50 gewesen sein. Doch aus dem Fass kam einfach nichts. Die Ministerin, nicht eben klein und zierlich, hieb wie entfesselt auf das Fass ein, als ginge es um Leben und Tod. Wumm, wumm, wumm. Keine Ahnung, ob sie da einen politischen Erzfeind vor Augen hatte, dem sie es mal richtig zeigen wollte. Jedenfalls wollte die Misshandlung des Fasses kein Ende nehmen, bis ein Mitglied der Kulturgemeinschaft der Ministerin zur Seite sprang. Auch er mühte sich nach Kräften ab – mit wiederum ungezählten Schlägen. Bis das Fass nachgab und der Inhalt explosionsartig entwich. Es reichte noch, um ein paar Gläser zu füllen und den Gästen zuzuprosten. Zum Schluss saß die Ministerin bis in den späten Abend mit den Gästen zusammen. Wurden da Allheilmittel zum geglückten Fassanstich besprochen?