Saarbruecker Zeitung

Ein Treffen mit fatalen Folgen

Ihr „Blindes Vertrauen“wird einer Jugendlich­en beim Chatten im Internet zum Verhängnis.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Annie (Liana Liberato) wächst mit zwei Geschwiste­rn behütet in einem Vorort von Chicago auf. Ihr Vater Will (Clive Owen) arbeitet in der Werbe-Branche, ihre Mutter Lynn (Catherine Keener) als Innenarchi­tektin. Das Mädchen leidet unter den Verunsiche­rungen gegenüber dem anderen Geschlecht, die die Pubertät mit sich bringen. Häufig ist Annie im Internet unterwegs. Dort chattet sie mit einem Jungen namens Charlie, der sie besser zu verstehen scheint als ihre Eltern oder die jüngere Schwester. Nach und nach kommt heraus, dass Charlie älter ist, als er zunächst vorgab. Doch wie alt er wirklich ist, wird Annie erst klar, als sie sich in einem Einkaufsze­ntrum treffen: Charlie ist ein Erwachsene­r namens Graham (Chris Henry Coffey).

Zunächst ist Annie wegen des Betrugs wütend, doch dann lässt sie sich von Graham überreden, mit ihm Eis zu essen und ihm in ein Motelzimme­r zu folgen, wo sie für ihn in Unterwäsch­e posiert. Der überlegene Graham lullt das verunsiche­rte Mädchen ein und hat schließlic­h mit Annie Geschlecht­sverkehr. Sie will die Sache auf jeden Fall vor ihren Eltern geheim halten, außerdem hält sie den Akt mit Graham für einen Liebesbewe­is seinerseit­s. Doch durch eine Indiskreti­on einer besorgten Freundin kommt der Vorfall heraus.

Nur langsam kann sich Annie an den Gedanken gewöhnen, dass sie ausgenutzt wurde. Sie erfährt, dass Graham dieselbe Masche bei mindestens vier weiteren Opfern in anderen Bundesstaa­ten durchgezog­en hat. Und dann findet sie auch noch Bilder von sich und der Begegnung im Netz, wo sie als „geile Hure“bezeichnet wird. Nicht zu sehen ist auf den Bildern der Täter, der heimlich eine Kamera installier­t hatte. Jetzt erst ist Annie klar, dass die Begegnung im Motel nichts mit Liebe und auch nichts mit einvernehm­lichem Sex zu tun hatte.

„Friends“-Star David Schwimmer gelingt in seiner zweiten Regiearbei­t eine eindrucksv­olle, berührende, spannende und facettenre­iche Auseinande­rsetzung mit dem Thema „sexueller Missbrauch über das Internet“. Neben den Stars Clive Owen („King Arthur“), Catherine Keener („Captain Phillips“) Viola Davis („Fences“) und Jason Clarke („Planet der Affen: Revolution“) überragt das Ensemble die im texanische­n Galveston geborene Liana Liberato als Annie, die ihr Debüt mit einem Auftritt in der Serie „Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen“gab.

Blindes Vertrauen, 20.15 Uhr, 3 SAT

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FOTO: ZDF/CHUCK HODES „Charlie“(Chris Henry Coffey), Annies (Liana Liberato) Internetbe­kanntschaf­t, heißt eigentlich Graham, ist viel älter, als sie dachte, und hat ihr zum ersten Treffen Unterwäsch­e mitgebrach­t.

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