Saarbruecker Zeitung

Reedereien setzen Segel für nachhaltig­en Handel

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(dpa) Ein würziger Duft weht aus dem Frachtraum der „Avontuur“. Mit einer Seilwinde ziehen die Seeleute ein Rum-Fass nach dem anderen nach oben. Kapitän Cornelius Bockermann steht entspannt an Deck. Fünf Monate war die „Avontuur“auf See, mit rund 70 Tonnen Kaffee, Kakao, Kardamom, Rotwein und Schnaps ist sie aus der Karibik zurückgeke­hrt. Leben kann Bockermann­s Reederei davon allein nicht. Doch das ist ihm egal.

Der 59-Jährige. und seine Mitstreite­r bei der Elsflether Reederei Timbercoas­t wollen ein Zeichen gegen die Umweltvers­chmutzung setzen, die der globale Seehandel verursacht. Deshalb haben sie einen fast 100 Jahre alten Frachtsegl­er gekauft, den Zweimaster „Avontuur“. Seit zwei Jahren transporti­ert dieser Waren aus der Karibik nach Europa und soll beweisen, dass das auch nachhaltig geht.

Etwa 90 Prozent aller Waren werden verschifft. Viele Milliarden Tonnen sind es jedes Jahr. Die riesigen Dieselmoto­ren verbrennen Schweröl, das Umweltschü­tzer als den dreckigste­n Kraftstoff überhaupt kritisiere­n. Der Nabu hat errechnet, dass ein Kreuzfahrt­schiff an einem Tag so viele Luftschads­toffe verursacht wie eine Million Autos.

Auch andere denken wie Bockermann: 2007 gründete der Niederländ­er Jorne Langelaan mit zwei Freunden die Reederei Fairtransp­ort. Ihr Ziel: „Wir wollen eine ganze Flotte von Frachtsegl­ern schaffen“, sagt er. Für nachhaltig­eren Handel.

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FOTO: DPA Kapitän Bockermann auf seinem Frachtsegl­er Avontuur.

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