Was tun? Was hilft? Was lehrt uns die Erfahrung?
Nehmen wir mal an: Sie gehen durch die Stadt. Am Hauptbahnhof werden Sie Zeuge einer Messerstecherei. Was tun Sie? – Möglichkeit eins: Sie gehen dazwischen und rufen den Beteiligten zu: „Hey Leute, die Zahl der Wohnungseinbrüche ist enorm gesunken. Was ihr da jetzt mit den Messern macht, das passt absolut nicht ins Bild. Also Schluss damit!“– Möglichkeit zwei: Sie rufen beim Ordnungsamt an, und dessen Mitarbeiter hängen den Messerstechern dann ein paar saftige Strafzettel an die Klingen. – Möglichkeit drei: Sie rufen die Polizei. – Richtig wäre Nummer drei.
Daraus ergibt sich die nächs- te Frage: Was muss gewährleistet sein, damit Ihr Anruf nicht ins Leere läuft? – Möglichkeit eins: Die Kriminalstatistik fürs letzte Jahr muss fertig sein. – Möglichkeit zwei: Im Ordnungsamt müssen genug Strafzettel bereitliegen. – Möglichkeit drei: Das Polizeirevier muss in der Nähe sein, und genügend gut ausgebildete Beamte müssen dort zum Eingreifen bereitstehen. – Richtig ist auch hier die Nummer drei.
Und noch ein Rätsel: Wenn ein Land Flüchtlinge aufnimmt, ist es dann damit getan, die Flüchtlinge irgendwo unterzubringen und ihnen etwas Geld in die Hand zu drücken? Nein! Viele Flüchtlinge kommen aus vom Krieg total verrohten Gesellschaften. Sie brauchen einen, der ihnen erklärt, was in Deutschland angesagt ist und warum. Eine Art speziellen Sozialkunde-Unterricht. Und der muss auch klarmachen: Hier hat der Staat das Gewaltmonopol. Und jeder, der dagegen verstößt – wird eingebuchtet und fliegt dann raus.
Besonders zu denken gibt die Schlägerei vom 19. Juni auf der Berliner Promenade. Da beschimpften 10 Eritreer zwei Mädchen. Zwei Syrer verteidigten die Mädchen und bezogen dafür Prügel. Die Syrer und ein Mädchen landeten im Krankenhaus. Wir sollten dafür sorgen, dass – alle – unsere Gäste unsere Werte respektieren lernen. Und wenn einer unsere Werte verteidigt, wie die beiden Syrer, dann sollten genug Polizisten da sein, um zu helfen.