Saarbruecker Zeitung

Das erste Lastenfahr­rad heißt „Radlader“

Wer in der Stadt mehr eingekauft hat, als er schleppen kann, der kann sich jetzt für den Heimweg kostenlos den „Radlader“ausleihen.

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verkehr auch in Saarbrücke­n vorantreib­en, und das Lastenfahr­rad ist ein tolle Alternativ­e. Vor allem durch den zusätzlich­en Elektromot­or sind auch die Berge in Saarbrücke­n kein Problem mehr“, sagte Thomas Fläschner, ebenfalls vom ADFC.

4400 Euro hat das Lastenfahr- rad gekostet. 1500 Euro kamen als Förderung vom Wirtschaft­sministeri­um, den Rest hat der Regionalve­rband bezahlt. Das Wirtschaft­sministeri­um hat sogar ein eigenes Lastenfahr­rad-Förderprog­ramm, bei dem Städte, Kommunen und Unternehme­n Zuschüsse bekommen, wenn sie sich ein Lastenfahr- rad anschaffen.

„Wir sehen das Ganze hier als Pilotproje­kt und hoffen, es wird von der Bevölkerun­g angenommen. Wen dem so ist, werden wir unser Angebot erweitern. Vielleicht gibt es demnächst aber auch einen kommerziel­len Anbieter der Fahrräder, so wie es in vielen anderen Städten Deutschlan­ds der Fall ist“, sagte Peter Gillo.

Derzeit gibt es in ganz Deutschlan­d etwa 50 000 Lastenfahr­räder, von denen etwa zwei Drittel für Postdienst­leitungen genutzt werden. Das erste Saarbrücke­r Lastenfahr­rad wurde auf den Namen „Radlader“getauft und kann in seiner aus recyceltem Kunststoff hergestell­ten Transportb­ox Einkäufe bis 100 Kilogramm transporti­eren. Die Gesamtmaßn­ahme dient dazu, das Fahrradfah­ren in Saarbrücke­n attraktive­r zu machen.

„Vier Prozent aller Verkehrste­ilnehmer in Saarbrücke­n sind Fahrradfah­rer. In Münster sind es 43 Prozent und im holländisc­hen Groningen sogar 60 Prozent. Als ich vor zwei Jahren nach Saarbrücke­n gezogen bin, gab es hier insgesamt zwei Lastenfahr­räder. Heute sind es schon 20“, sagte Tommy Abel vom ADFC.

Marcus Del Fabro von der Regionalen­twicklung im Regionalve­rband weiß: „Man kann eine Verkehrsku­ltur, wie sie in Saarbrücke­n gewachsen ist, nicht von heute auf morgen ändern. Das braucht Zeit. Mit solchen Maßnahmen wie dem Lastenfahr­rad sind wir auf einem guten Weg.“

Und das nächste Projekt des ADFC ist auch schon in Arbeit. Dabei handelt es sich um sogenannte Fahrrad-Garagen, die zentral platziert werden sollen und in denen Menschen ihr Fahrrader über Nacht stehen lassen können, ohne es aufwändig in die Wohnung mitschlepp­en zu müssen. Dieses Projekt steckt allerdings noch in den Kinderschu­hen. Und der Zeitpunkt der Umsetzung ist noch nicht absehbar, wie der ADFC mitteilte.

Das kostenlose Lastenfahr­rad „Radlader“kann jedermann von Montag bis Samstag zwischen 9 und 20 Uhr beim ADFC Saar in der Evangelisc­h-Kirch-Straße 8 ausleihen. Eine Ausleihe über mehrere Tage ist nicht möglich. Telefonisc­he Reservieru­ng unter der Nummer (0151) 674 070 44.

 ?? FOTO: HEIKO LEHMANN ?? Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo drehte am Freitagmor­gen die erste Runde mit dem neuen Lastenfahr­rad. Thomas Fläschner vom Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Club lud auf dem Sankt Johanner Markt eine Kiste Erdbeeren in die Transportb­ox.
FOTO: HEIKO LEHMANN Regionalve­rbandsdire­ktor Peter Gillo drehte am Freitagmor­gen die erste Runde mit dem neuen Lastenfahr­rad. Thomas Fläschner vom Allgemeine­n Deutschen Fahrrad-Club lud auf dem Sankt Johanner Markt eine Kiste Erdbeeren in die Transportb­ox.

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