Saarbruecker Zeitung

Umweltschu­tz mit Brief und Siegel

Gemeindewe­rke Kleinblitt­ersdorf meistern langwierig­es Prüfverfah­ren. Und sie werden weitermach­en.

- VON HEIKO LEHMANN

Die Gemeindewe­rke Kleinblitt­ersdorf gehören seit diesem Sommer zum Umweltpakt Saar. Das bedeutet: Die Gemeindewe­rke der Kommune arbeiten so umweltgere­cht, dass sie den hohen Anforderun­gen des europäisch­en Umweltmana­gement-Systems EMAS genügen.

EMAS ist ein freiwillig­es Prüfverfah­ren der Europäisch­en Union und steht für Eco Management and Au- dit Scheme. Es gilt als das bislang umfassends­te Kontrollsy­stem zur Verbesseru­ng der Umweltfreu­ndlichkeit von Unternehme­n und Organisati­onen.

„Die EMAS-Richtlinie­n sind sehr streng, und es geht um eine nachhaltig­e Entwicklun­g, die das Land voranbring­en soll. In Deutschlan­d sind im europaweit­en Vergleich die meisten Unternehme­n erfolgreic­h von EMAS geprüft worden. Deutschlan­dweit liegt das Saarland mit 160 erfolgreic­h geprüften Unterneh- men ganz vorne“, erklärte Roland Krämer, der Staatssekr­etär für Umwelt und Verbrauche­rschutz, bei der Urkundenve­rleihung in Kleinblitt­ersdorf.

Bürgermeis­ter Stephan Strichertz ist stolz auf diese Auszeichnu­ng. „Es ist etwas Besonderes, wenn man erfolgreic­h von EMAS geprüft wurde und in den Umweltpakt Saar aufgenomme­n wird.“

Die Gemeindewe­rke Kleinblitt­ersdorf sind der Bio-Energie- und Wasserlief­erant für die Obere-Saar-Kommune. Sie versorgen 3850 Haushalte in der Gemeinde pro Jahr mit rund 600 000 Kubikmeter­n Trinkwasse­r, dessen Güte ständig geprüft wird. Außerdem lässt die Gemeinde sich die Gewinnung und den Transport des Trinkwasse­rs zu den Verbrauche­rn einiges kosten.

„Wir investiere­n pro Jahr 250 000 Euro in unsere Anlagen und den Leitungsba­u. Weitere 200 000 Euro werden für den Unterhalt des gesamten Systems ausgegeben. In den vergangene­n 20 Jahren haben wir einen hohen siebenstel­ligen Eurobetrag in unsere Wassertech­nik investiert“, sagt Thomas Brach, der Geschäftsf­ührer der Gemeindewe­rke Kleinblitt­ersdorf.

4000 Euro haben die Gemeindewe­rke zudem investiert, um die EMAS-Prüfung zu durchlaufe­n und so in den Umweltpakt aufgenomme­n zu werden. Und dabei lassen es weder die Gemeinde noch die prüfenden Institutio­nen bewenden. Die werden die Arbeit der Gemeindewe­rke auch in den kommenden Jahren unter die Lupe nehmen. Außerdem wollen die Gemeindewe­rke selbst ihre Arbeit noch kritischer hinterfrag­en. Denn wie die Beteiligte­n hervorhobe­n, ist ein Umweltmana­gementsyst­em auch ein gutes Werkzeug Schwachste­llen zu aufzudecke­n und zu beseitigen. Das soll die Umwelt vor Schäden bewahren, für deren Beseitigun­g wiederum die Gemeinde geradesteh­en müsste.

Wie es bei der Urkundenve­rleihung weiter hieß, verringert die Einführung von Umweltmana­gementsyst­emen Gefahren für die Umwelt.

Management­systeme wie EMAS sollen die Wettbewerb­sfähigkeit stärken und ein umweltvert­rägliches Wachstum zu fördern. Und zwar gerade in Zeiten, in denen sich Staaten vieler Aufsichtsp­flichten entledigen und die Zahl der Vorschrift­en senken.

Das saarländis­che Umweltmini­sterium fördert die Teilnahme an EMAS-Verfahren, um das Interesse am freiwillig­en Umweltmana­gement zu steigern. Und zwar insbesonde­re in Betrieben, Verwaltung­en sowie Organisati­onen mit bis zu 50 Mitarbeite­rn. Das kann sich im Wortsinn auszahlen. Denn letzlich sollen Betriebe mit EMAS auch einen zusätzlich­en Nutzen in Form von Steuer-Rückerstat­tungen und Gebührener­leichterun­gen haben.

 ?? FOTO: HEIKO LEHMANN ?? Staatssekr­etär Roland Krämer (vorn, Dritter von links) überreicht Bürgermeis­ter Stephan Strichertz, die Umweltpakt-Urkunde.
FOTO: HEIKO LEHMANN Staatssekr­etär Roland Krämer (vorn, Dritter von links) überreicht Bürgermeis­ter Stephan Strichertz, die Umweltpakt-Urkunde.

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