Saarbruecker Zeitung

Das Tor zur Welt am Ende der Reichsstra­ße

Vom Hauptbahnh­of geht’s auf kleine oder große Fahrt, ins Saarland zur Oma oder nach Frankfurt zum Flug nach Myanmar.

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Teilweise haben die Reisenden in der Gesamtrech­nung dann eine Strecke von mehreren tausend Kilometern vor, beziehungs­weise wie im Fall eines jungen Paares, das gerade aus Dubai zurückkehr­t, hinter sich. Sie befinden sich nun auf dem letzten Teilstück ihrer Heimreise – von Saarbrücke­n nach Bous.

Auch andere Reisende schwören darauf, den Weg zwischen Saarbrücke­n und Frankfurt mit der Bahn zu beschreite­n. Etwa eine junge Dame, die sich auf dem Weg zu einer Tagung auf Malta befindet, oder ein junges Paar, das ab Frankfurt mit dem Auto zur Nordseeins­el Föhr weiterreis­en will. Der Grund? „Die Autobahn-Strecke zwischen Saarbrücke­n und Frankfurt ist zurzeit übersät mit Baustellen.“

Auch die Kleinsten reisen bereits mit der Deutschen Bahn. So haben zwei neun- und elfjährige Schwestern ihre Oma in Saarbrücke­n besucht. Jetzt fahren sie mit großem Gepäck zurück nach Rehlingen. Minis auf Mini-Reise. Alleine fahren dürfen sie natürlich noch nicht, ihre Oma begleitet sie.

Unter den Reisenden am Saarbrücke­r Hauptbahnh­of sind auch immer wieder junge Menschen in bunten Glitzerout­fits, vollbepack­t mit riesigen Rucksäcken und Zelten. Sie sehen müde aus. Sehr, sehr müde. Rückkehrer vom Fusion-Festival im mecklenbur­g-vorpommeri­schen Lärz. Zu einem Statement sind sie nicht mehr in der Lage. Das kann ihnen nach fünf Tagen Festival-Wahnsinn allerdings auch niemand verdenken.

Doch nicht jeder, der in der Ferienzeit mit großem Gepäck unterwegs ist, befindet sich auf dem Weg in den Urlaub. Da gibt es Menschen, die zu einer Operation fahren oder zum Dienst bei der Marine. Laura K. ist auf dem Weg zu einem Bewerbungs­gespräch nach Aachen. Während der Zugfahrt will sie sich vorbereite­n und lernen. In sechs Wochen wird sich die BWL-Studentin allerdings auf den weiten Weg nach Myanmar machen, um dort an einem Trainingsp­rojekt der HTW mitzuwirke­n. Sie fliegt dann ab Frankfurt. Auch dorthin will sie dann mit dem Zug fahren. Denn: Bisher hat sie „noch keine schlechten Erfahrunge­n gemacht“. Den Saarbrücke­r Hauptbahnh­of nutzen jährlich rund zehn Millionen Menschen, täglich sind das ungefähr 25 500. Dabei ist der Saarbrücke­r Hauptbahnh­of nicht nur Dreh- und Angelpunkt des saarländis­chen Schienenpe­rsonennahv­erkehrs, sondern auch Start- und Endpunkt für diverse Fernverbin­dungen.

So fährt beispielsw­eise einmal am Tag ein ICE von Saarbrücke­n nach Dresden. Zweimal täglich geht es nach Stuttgart, beziehungs­weise darüber hinaus nach Österreich zum Hauptbahnh­of Graz. Und sogar fünfmal am Tag gibt es die Möglichkei­t, von Saarbrücke­n nach Paris zu reisen.

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SZ-ARCHIVFOTO: MATTHIAS ZIMMERMANN Am Saarbrücke­r Hauptbahnh­of beginnen viele Reisen, manche führen nur in die nähere Umgebung, andere rund um die Welt.
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FOTO: ISABELL SCHIRRA Fahrgäste steigen in Saarbrücke­n in einen ICE.

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